Der deutsche Pass verkommt immer mehr zur Ramschware. Die Einbürgerungszahlen liegen auf Rekordniveau und immer häufiger wird bekannt, dass bei diesem Prozess im großen Stil betrogen wird. Besonders oft wird bei Sprachtests betrogen: in Stuttgart wurden zwei Brüder dabei ertappt.
Seit diesem Montag müssen sich zwei Brüder aus dem Kosovo vor dem Landgericht in Stuttgart verantworten, da ihnen die Staatsanwaltschaft vorwirft, 561 Sprachzertifikate gefälscht zu haben. Diese sind zwingend notwendig, um einen deutschen Pass erlangen zu können. In 221 Fällen sollen diese getürkten Urkunden bei Ämtern eingereicht worden sein, in der Absicht sich einen Aufenthaltstitel zu erschleichen. Bis zu 2.300 Euro war das den Kunden wert. Insgesamt sollen die Brüder durch ihre Machenschaften rund 880.000 Euro eingenommen haben. Neben der Urkundenfälschung wird ihnen auch das gewerbs- und bandenmäßige Einschleusen von Ausländern vorgeworfen.
Betrugsfälle häufen sich
Die kriminellen Brüder aus Backnang sind bei weitem kein Einzelfall. Migranten im ganzen Land suchen nach Wegen um beim Deutschtest zu betrügen. Das Phänomen ist so verbreitet, dass sich bereits einige Kriminelle trauen, ihre Dienstleistung auf Social Media feilzubieten. In Schleswig-Holstein wurde ein Syrer ebenfalls wegen eines gefälschten Zertifikats angeklagt und benötigte bei der Verhandlung gar einen Dolmetscher. Dennoch wollte er sich als Opfer inszenieren und behauptete dreist, die Tests absolviert zu haben. Er wurde zu gerade einmal 50 Tagessätzen à 40 Euro verurteilt. Auch in diesem Fall deckten die Beamten einen Verbrecherring auf – man geht aktuell von 2.000 Fällen aus. Doch nicht nur gefälschte Zertifikate kursieren. Deutlich billiger ist es, lediglich die Lösungen für den Deutschtest zu kaufen. In Nordrhein-Westfalen deckte ein Investigativjournalist Telegram-Gruppen auf, in denen für 250 Euro die richtigen Antworten verkauft wurden.
Einbürgerungen auf Rekordniveau
Wenn Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen, haben sie ihr Ziel erreicht: sie genießen sämtliche Vorzüge des Sozialsystems, haben ein Wahlrecht und vor allem droht keine Abschiebung mehr. Wer jetzt noch die Rechtmäßigkeit dieser Staatsbürgerschaften anzweifelt, gerät häufig ins Visier des Verfassungsschutzes. Angesichts des traurigen Rekords von 200.000 Einbürgerungen im Jahr 2023 und tausenden, nachgewiesenen Betrugsfällen ist diese Debatte jedoch dringender denn je zu führen.