11. Dezember 2023

Joachim Paul (AfD) zum PISA-Debakel: „Ohne Migrationswende keine Bildungswende!“

Bildkomposition: Heimatkurier / PISA-Testbogen: Theo Müller, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

Die katastrophalen PISA-Ergebnisse, die vergangene Woche veröffentlicht wurden, haben in der Bundesrepublik eine breite Debatte über das Bildungsversagen angestoßen. Was Politik und Medien dabei konsequent ignorieren: Den Bevölkerungsaustausch und die Überfremdung deutscher Schulen. Wir haben mit AfD-Landtagsabgeordneten Joachim Paul über die Ergebnisse sowie den Zusammenhang zwischen Bildungspolitik und Migration gesprochen.

Die PISA-Studie kommt in Deutschland und Österreich zu verheerenden Ergebnissen. Das Bildungsniveau in naturwissenschaftlichen Fächern sowie in Deutsch ist in nur drei Jahren massiv gefallen. Doch der Absturz zeichnet sich schon länger ab und geht mit der Überfremdung an einheimischen Schulen einher. Wir haben mit AfD-Landtagsabgeordneten Joachim Paul über die Ergebnisse sowie den Zusammenhang zwischen Bildungspolitik und Migration gesprochen.

Sehr geehrter Herr Paul! Im Blätterwald herrscht angesichts der aktuellen PISA-Ergebnisse Aufregung: „Deutschlands Bildung auf tiefstem Niveau“ titelte etwa der Deutschlandfunk. Wie beurteilen Sie als ehemaliger Lehrer und bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz die Ergebnisse?

Die Ergebnisse sind desaströs, so wie die anderer Tests – man denke nur an die jüngste IQB-Erhebung – auch. Das Bildungsniveau sinkt seit Jahren drastisch. Mittlerweile ist auch klar, dass neben einer verfehlten Bildungspolitik das Thema Massenzuwanderung aus Ländern und Gesellschaften, in denen Bildung einen geringen Stellenwert hat, voll durchschlägt. Seit 2015 erleben wir bei Pisa einen Absturz in den Testdisziplinen wie Mathematik, Lesekompetenz oder Naturwissenschaften. Wenn mittlerweile sogar ein Harald Martenstein in der „Welt“ schreibt, dass der Zusammenhang zwischen „muslimischer Massenmigration klar“ sei und wie uns dem Moment näherten, in dem die deutschen Muttersprachler in der Minderheit seien, muss jeder eigentlich einsehen, dass eine Bildungswende ohne Migrationswende nicht mehr möglich ist. Im Bildungssauschuss des Landtags wurde übrigens bereits mein Einwand, dass es von erheblicher Bedeutung für den Bildungserfolg von Zuwanderern sei, welche Rolle Bildung im Herkunftsland oder Herkunftskultur spiele als „rassistisch“ vom Tisch gewischt. Der Zusammenhang ist aber doch offenkundig.

Auf X kommentieren Sie die Ergebnisse folgendermaßen: „Die linksliberale Bildungspolitik als Wurmfortsatz der Alt-68er ist restlos gescheitert“ – worin genau besteht diese linksliberale Bildungspolitik und welche Erfahrungen haben Sie damit als Lehrer gemacht?

Linke Bildungspolitik negiert das Leistungsprinzip und richtet sich gegen jede Differenzierung nach Leistung und Eignung, sie greift das Grundverständnis, dass Lehrer möglichst gut lehren und Schüler eben lernen sollen, an. Der Lehrer soll zum „Lernbegleiter“ werden, dabei hat die Hattie-Studie gezeigt, welche große Rolle der Lehrer für die Leistung der Schüler spielt, wenn er diszipliniert und strukturiert durch den Unterricht führt. Was nicht bedeutet, dass die Schüler lange Monologe ertragen müssen. Der Lehrer sollte den Unterricht möglichst gut planen und ausreichend Erarbeitungsphasen einbauen, in denen die Schüler konzentriert arbeiten, in der Ergebnissicherung kann dann eine offene Diskussion erfolgen. Insofern ist der Frontalunterricht viel besser als sein Ruf, er ist meines Erachtens die effizienteste Form des Unterrichts, von der gerade schwächere Schüler profitieren, sie brauchen klar erkennbare Strukturen. Lisa Eckhart hat das linke Verständnis mal spöttisch auf den Punkt gebracht: „Jeder ist in allem der beste“. Das ist aber falsch, richtig ist: Für jeden Schüler die richtige Schule und den richtigen Ausbildungsgang. Wege dorthin zu ebnen, ist die Aufgabe des Lehrers.

Ein genauer Blick auf die Ergebnisse verrät: Schüler mit Migrationshintergrund schneiden deutlich schlechter ab. Selbsternannte Experten versuchen diesen Umstand mit Verweis auf den „sozioökonomischen Hintergrund“ von Zuwandererfamilien zu kaschieren. Jens Brandenburg, FDP-Staatssekretär im Bildungsministerium, fordert daher „eine gezielte Förderung für die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen“. Ist das nicht eine Sackgasse?

Wenn allein der sogenannte sozioökonomische Status eine Rolle spielen würde, dann dürften die Volksschüler von Gestern nicht gebildeter und was das Leistungsvermögen angeht besser sein als die heutigen Abiturienten, das darf man aber oft genug unterstellen. Es ist richtig, dass sich die Situation im Elternhaus auf den Bildungserfolg auswirkt. Aber nicht so stark wie man sich vorstellt. Der Aufstieg der frühen Sozialdemokratie, die den „Proletenkindern“ klarmachte, dass sie den Aufstieg in der Gesellschaft nur durch Bildung und Fortbildung schaffen können und auf diese Weise auch den Aufstieg der Arbeiterpartei SPD beflügeln konnten, zeigt, dass es auf den Willen und das richtige Bewusstsein ankommt. Deshalb gründete dieses Milieu Arbeiterbildungsvereine. Das ist kein Plädoyer gegen Förderung, aber diese Förderung darf nicht in der bloßen Ausschüttung von Steuergeldern bestehen, die sich sogar leistungshemmend auswirken können.

Wie lassen sich die Kerninhalte einer alternativen Bildungspolitik im Sinne der AfD zusammenfassen? Welche Forderungen müssen kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden?

Kurzfristig muss dafür gesorgt werden, dass nur jene Schüler im Regelunterricht beschult werden dürfen, die fließend Deutsch sprechen und über einen angemessenen Wortschatz verfügen. Dabei muss auf der Bundesebene eine Umkehr in der Einwanderungspolitik erfolgen, ohne Migrationswende keine Bildungswende! In der Grundschule muss die volle Konzentration auf Lesen, Schreiben, Rechnen und Zuhören liegen. Mätzchen wie das sogenannte Schreiben nach Gehör müssen beendet werden. Mittelfristig muss wieder das Leistungsprinzip durchgesetzt werden, insbesondere die Rückkehr zur Notenwahrheit. Noten müssen wieder Auskunft über den tatsächlichen Leistungsstand geben. Langfristig brauchen wir eine Strukturreform, die die Mehrgliedrigkeit unseres Schulsystems wo nötig wiederherstellt, wobei klar sein muss, dass unsere Gymnasien auf das Studium vorbereiten und Real- und Hauptschule auf die Ausbildung in verschiedenen Branchen und Gewerken. Für Rheinland-Pfalz haben wir die Gründung einer Handwerks- und Gewerbeschule vorgeschlagen, die eng mit den Unternehmen zu verzahnen ist.

Björn Höcke, ebenso ehemaliger Lehrer, hat die Ergebnisse auf X unter anderem mit den Worten kommentiert: „Gesunde Gesellschaften haben gesunde Schulen“. Können Sie unseren Lesern Ihre persönliche Vision einer gesunden Schule im Deutschland des 21. Jahrhundert schildern?

Der Linken ist es leider gelungen, konservative Bildungspolitik als „herzlos“ und „unnötig streng“ zu verleumden. Dabei ist die geistige und institutionelle Strukturlosigkeit eine immense Belastung für die Schüler, gerade für schwächere Schüler. In einer gesunden Schule gilt das Leistungsprinzip, Aufgabe des Lehrers ist es, ausgehend von der realistischen Einschätzung von Leistung und Eignung, die nicht den Schüler als Menschen abwertet, sondern ihm gerecht wird, gezielt zu fördern, damit sich der Schüler verbessern kann. Wichtig ist die Botschaft, dass eine schlechte Leistung eine Aufgabe ist, die die Schüler mit der stetigen Hilfe des Lehrers meistern müssen. Das ist alles nur möglich, wenn der Lehrer von der reinen Verwaltungstätigkeit entlastet wird, deshalb fordern wir Schulverwaltungsassistenten. Die Lehrer sollen sich auf Unterricht und Förderung konzentrieren können.

Der SPD-Bundestagsfraktionschef Ralf Mützenich behauptete jüngst auf dem Bundesparteitag seiner Partei: Der „Chefideologie“ Höcke wolle behinderte Kinder aus dem Schulunterricht ausschließen und zeige damit, wes Geistes Kind er sei. Was sagen Sie dazu?  

Traurig, dass ein hoher Funktionär die notwendige Debatte um die Inklusionspolitik auf diese Weise für die eigene Profilierung mißbraucht. Das ist schäbig. Und eine Lüge noch dazu. Die AfD ist für den Erhalt der Förder- und Sonderschulen als besonders wichtiger Zweig in einem mehrgliedrigen Schulsystem. Bis heute entscheidet sich die überwältigende Mehrheit der Eltern dafür, ihre Kinder dieser Schulform anzuvertrauen. Hier wird sehr viel Wert auf die musische Erziehung und die Steigerung der Resilienz der Kinder durch den Umgang mit Tieren samt therapeutischem Reiten z.B. gelegt. Die Lehrer sind hervorragend ausgebildet und leisten eine sehr wichtige Arbeit. Wer diese politische Position als Segregation, als behindertenfeindlich abwertet, will die Öffentlichkeit betrügen – und das auf dem Rücken der Kinder. Uns als AfD beschäftigt die Frage, ob es dem allgemeinen Kindeswohl dient, wenn Kinder mit sehr starken geistigen Beeinträchtigen grundsätzlich in einer Regelschule beschult werden sollen. Wir sind der Meinung, dass hier mehr Augenmaß und Empathie gefordert ist, als die Landesregierungen gemeinhin an den Tag legen. Denn wir halten die Beschulung in einer gut ausgestatteten Förder- und Sonderschule in den meisten Fällen für das pädagogische bessere Angebot. Eine Inklusion um jeden Preis lehnen wir ab, sie ist besonders schädlich, wenn sie ideologisch und nicht pädagogisch motiviert ist

Sehr geehrter Herr Paul, herzlichen Dank für das Gespräch!

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