09. April 2024

Frauen am Arbeitsmarkt könnten Fachkräftemangel langfristig verschärfen

Bild: Freepik

Der Mainstream-Vorstoß, unter dem Deckmantel von „Fortschrittlichkeit“ und „Emanzipation“ immer mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu drängen, ist nicht nur ein Angriff auf die traditionelle Familie und die Geburtenrate, sondern wird auch aus rein ökonomischer Sicht langfristig den Fachkräftemangel verschärfen – so der Ökonom Jurij Kofner.

Ein Kommentar von Jurij Kofner, Ökonom, MIWI Institut

Linke Interessengruppen, die politische Kaste und systemkonforme Forschungsinstitute drängen seit langem auf eine stärkere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. Sie begründen dies nicht nur mit der Linderung des Fachkräftemangels und der Steigerung des Wirtschaftswachstums, sondern sehen darin auch einen Schritt in Richtung „Emanzipation“ und „Fortschritt“. In der Tat würde in Deutschland eine Angleichung der weiblichen Erwerbsbeteiligung an die der Männer 1,3 Millionen (Deutsche ohne Migrationshintergrund) bis 2,4 Millionen (Gesamtbevölkerung) mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt bringen.

Verschärfung durch niedrige Geburtenrate

Rechte sehen dies im Gegenteil kritisch – als Angriff auf traditionelle Familienwerte – und befürchten, dass dadurch der autochthone Bevölkerungsrückgang beschleunigt wird. Das rechte Argument ist, dass eine erhöhte weibliche Erwerbsbeteiligung (female labour force participation, FLFP) die Wahrscheinlichkeit verringert, dass eine Frau Kinder bekommt, wodurch die Gesamtfruchtbarkeitsrate (total fertility rate, TFR) eines Landes sinkt. So helfen Maßnahmen zur Steigerung der Erwerbstätigkeit von Frauen zwar bei der Linderung des derzeitigen Fachkräftemangels, könnten diesen jedoch nach 15-20 Jahren sogar noch verschärfen, wenn die Kinder, die deshalb nicht geboren werden, das erwerbsfähige Alter erreicht hätten.

Gegenteiliger Trend?

Empirische Untersuchungen zu diesem Thema sind sehr interessant. Für die OECD-Länder konnten folgende Trends identifiziert werden. Zunächst war die Korrelation zwischen weiblicher Erwerbsbeteiligung und Fertilität tatsächlich stark negativ. In den 1980er Jahren wechselte diese Beziehung jedoch ins Positive. So stieg zwischen 2005 und 2021 die Fertilitätsrate deutscher Staatsbürgerinnen von 1,3 auf 1,5 Kindern pro Frau, obwohl die Erwerbsquote deutscher Frauen ohne Migrationshintergrund im gleichen Zeitraum von 70 auf 81 Prozent gestiegen ist. Forscher erklären dies sowohl mit entgegenkommenderen gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber berufstätigen Müttern als auch mit verstärkten politischen Bemühungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, z.B. mithilfe von Kindergeld und besserer Kinderbetreuung.

Geburtenrate sinkt wieder

Allerdings gibt es zwei wesentliche Vorbehalte: Der Wandel hin zu einer positiven Korrelation zwischen der Fertilitätsrate und der Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt erfolgte in der Regel erst, nachdem die Fertilitätsrate die notwendige gesunde Ersatzrate von 2,1 Kindern pro Frau unterschritten hatte. Und diese ist in den untersuchten Ländern weiterhin darunter. Im Jahr 2023 lag sie in Deutschland wieder bei 1,36 Kindern pro Frau. Das bedeutet, dass die Bevölkerung der entwickelten Länder immer noch schrumpft, ebenso wie ihr langfristiges Angebot an Arbeitskräften.

Fehlende Differenzierung

Darüber hinaus haben die bisherigen Studien die Auswirkungen der Einwanderung aus Kulturen mit einer traditionell höheren Fertilitätsrate auf die diskutierte Beziehung nicht berücksichtigt. Beispielsweise differenziert die Bundesstatistik bei der Fertilitätsrate nicht zwischen Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund, sondern nur nach Staatsbürgern und Ausländern insgesamt. Bis diese beiden Fragen nicht besser erforscht sind, sollte die nächste Bundesregierung, insbesondere im Falle einer möglichen blau-schwarzen Koalition, auf keinen Fall eine Erhöhung der Frauenbeschäftigung als möglichen Ansatz zur Lösung des Fachkräftemangels wählen.

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