11. Mai 2024

Kanada: Schwarze Polizeichefin gesteht Prüfungsbetrug – bleibt im Dienst

Bildmontage: Heimatkurier | Polizeichefin: X/tps.ca

Die erste afrikastämmige Polizeileiterin Torontos, Stacy Clarke, ist geständig, ihren schwarzen Kollegen beim Bestehen von Prüfungen geholfen zu haben. Clarke wollte eigenen Angaben zufolge mehr „Diversität“ und verschaffte sechs schwarzen Polizisten Fragen und Antworten zu Eignungsprüfungen. In ihrer Verteidigung klagt sie über systematische Benachteiligung.

Kanadischen Medien zufolge hatte Superintendent Stacy Clarke von der Polizei Toronto aus „Frustration“ gehandelt, weil sie gesehen habe, dass ihre Anstrengungen mehr schwarze Polizisten in höhere Dienstgrade zu befördern keinen Effekt gehabt hätten. „Eine Flut von Gefühlen überkam mich. Ich beschloss, die Kandidaten zu unterstützen, wenn sich die Gelegenheit bot, und mich verzweifelt darum zu bemühen, gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen“, heischte die gebürtige Jamaikanerin vor dem Gericht um Mitgefühl. Die Anfang der Woche verhandelten Vorwürfe wurden bereits Anfang 2022 ruchbar, zwei Jahre nachdem sie in ihre Position als Superintendent befördert wurde.

Tribalistische Solidarität

Clarke gibt zu, sich in sieben Fällen der Vergehen im Amt schuldig gemacht zu haben, indem sie sechs schwarzen Wachtmeistern die Antworten zu Prüfungsfragen verschafft hatte, so dass diese durch Betrug bestehen konnten. Das Verhalten der Beamtin ist dabei nicht weiter verwunderlich, auch in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich zur Zeit der Ausschreitungen nach dem Drogentod George Floyds klar Sympathien für die Protestmeute äußerte. Ähnliche Fälle der tribalistischen Solidarität und Bevorzugung Schwarzer gab es bereits in anderen hochsensiblen Berufsfeldern. Auch Betrug ist ein wiederkehrendes Thema – der Heimatkurier berichtete.

Milde Strafe und Rückkehr in den Dienst

Die Konsequenzen werden für Stacy Clarke sehr milde ausfallen. Darauf hatte sich die Torontoer Polizei bereits verständigt. Deren Repräsentant und Anwalt Scott Hutchinson ließ sich von dem Rassismus-Gejammer der Angeklagten sogar soweit täuschen, dass er Beweise und Zeugen hören wolle, die den „verhängnisvollen antischwarzen Rassismus“ zu Tage fördern könnten. So oder so sieht die Polizeibehörde lediglich eine einjährige Degradierung um zwei Stufen und die automatische Rückkehr in den Rang eines Inspector vor. Den bevorteilten Polizeiwachtmeistern wurde das Gehalt für wenige Tage gesperrt oder sie wurden vorübergehend degradiert. Kündigung oder zumindest zeitweilige Suspendierung muss niemand fürchten.

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