15. Oktober 2023

Rechte Häuser – Rechte Siege?

Während das linke Spektrum dutzende Hausprojekte in der Bundesrepublik besitzt, sind diese von rechts eher rar gesät – trotz ihres hohen Mehrwertes. Die Geschichte rechter Häuser, weshalb sie bisher scheiterten und welche Chancen es nun durch die erstarkende AfD gibt, erklärt im folgenden Beitrag Nicolas von der Jungen Alternative Saarland.

Ein Kommentar von Nicolas, Vorsitzender der JA Saarland

Hausprojekte sind Rückzugsorte, Kaderschmieden und Orte der Gegenkultur. Für die Öffentlichkeit bieten sie Einblicke in unsere gelebte Weltanschauung. Hier werden die avantgardistischen Ideen der Rechten erdacht und gleichzeitig kann der einfache Bürger seiner Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung Luft machen. Sie sind Leuchtturmprojekte, mit denen in die Gesellschaft, aber auch in das eigene Lager hineingewirkt werden kann. Kurzum, bieten sich durch sie zahlreiche Chancen, weshalb sich auch schon viele an ihrem Aufbau versucht haben.  

Die Geschichte

Die Geschichte politischer Häuser in der Bundesrepublik beginnt mit den Hausbesetzungen durch linksradikale Gruppierungen ab den 1960er Jahren. Viele der in den folgenden Jahrzehnten besetzten Häuser in Berlin, Hamburg und Leipzig sind bis heute in linker Hand. Im Zuge der Wiedervereinigung versuchten sich dann auch rechte Organisationen an Hausbestzungen, hier vor allem in Ost-Berlin. Während linksradikale Häuser allerdings häufig von staatlicher Seite geduldet wurden – und nach wie vor werden -, zeigte man Rechten keine Gnade – ihre Häuser wurden meist innerhalb kürzester Zeit unter massivem Polizeieinsatz geräumt.

Hier lässt sich auch die bedeutendste Gefahr für rechte Immobilien erkennen. Jegliche rechtlich illegitimen Eigentumsverhältnisse werden von staatlicher Seite zur Verhinderung der Projekte ausgenutzt. Im Zuge der ersten größeren Erfolge der Neuen Rechten versuchte man sich daher an einer anderen Methode. Diesmal kaufte man ein Haus in Halle, womit die Eigentumsverhältnisse juristisch klar geregelt waren und kein staatliches Eingreifen provozierten. Dennoch musste das „Haus Flamberg“ 2019 nach nur einiger Jahre Bestand aufgelöst werden. Diesmal scheiterte das Wohnprojekt am fehlenden Rückhalt in der lokalen Bevölkerung, dem massiven Widerstand linksextremer Gruppierungen sowie diversen juristischen Angriffen.

Die Chancen durch die AfD

Durch eine an Popularität gewinnende AfD, die in nahezu allen Landesparlamenten sowie dem Bundestag und dem Europaparlament vertreten ist, bieten sich gleich mehrere Möglichkeiten, rechte Hausprojekte wieder aufzunehmen. Erstens verfügt die AfD, aufgrund staatlicher Parteienfinanzierung sowie den hohen Gehältern ihrer Mandatsträger über erhebliche Geldmittel. Abgeordnete erhalten darüber hinaus explizit zur Unterhaltung von Wahlkreisbüros eine monatliche Kostenpauschale. Diese könnte in Immobilien investiert werden und somit einen sinnvollen Nutzen finden. Zweitens verfügt die AfD an einigen Orten in der Bundesrepublik, vor allem in Mitteldeutschland, über eine starke Akzeptanz in der Gesellschaft, wie man zuletzt an den erfreulichen kommunalen Wahlerfolgen erkennen konnte. Daran zeigt sich, dass der Rückhalt im Volk deutlich größer ist, als bei vorherigen Projekten. Schließlich hat die AfD als Partei die Möglichkeit und die Mittel, einen massiven juristischen Schirm über die Immobilien auszubreiten, der diese vor etwaigen rechtlichen Repressionen schützen kann.

Das rechte Haus

Bei der Einrichtung der Häuser sollte man sich an bereits Bestehendem orientieren. Als Vorbild könnten zum Beispiel das Haus der Casa Pound in Italien oder die Burschenschaften dienen, die bereits seit mehr als hundert Jahren erfolgreich politische rechte Häuser, wenn auch meist ohne großen Außenauftritt, leiten. Die oberen Etagen eignen sich für günstige Zimmer und Wohnungen. Damit könnte man sowohl Aktivisten, die durch ihre politische Arbeit wenig Geld zu Verfügung haben, sowie jungen Familien, die durch die Masseneinwanderung keine bezahlbare Wohnung finden subventionieren und langfristig für rechte Politik erhalten und motivieren. Ein Gemeinschaftsraum bildet das Zentrum des Hauses. Hier werden jegliche alternativen Veranstaltungen abgehalten. Das kann vom lokalen Stammtisch über rechte Akademien bis hin zum geselligen Tresenabend reichen. Natürlich muss auch, gerade in dieser faulen und ungesunden Zeit, ein Platz für sportliche Aktivitäten vorhanden sein. Ein kleiner Hantelbereich im Keller oder ein Ring für das Kampfsporttraining dürfen dementsprechend nicht fehlen.

Alles in allem bietet sich ein großes Sammelsurium an Möglichkeiten, weshalb ich es als sehr positive Entwicklung betrachte, dass einige Abgeordnete der AfD bereits ihre Bürgerbüros ausbauen und nicht nur für stumpfe Parteiarbeit nutzen. Da jedoch nicht alle Potenziale ausgeschöpft werden, liegt es an uns, die Partei entsprechend zu beeinflussen, um solch wichtige Projekte voranzutreiben.

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