Am vergangenen Wochenende hat der richtungsweisende Bundesjugendtag der Freiheitlichen Jugend stattgefunden. Neben der Wahl eines neuen Vorstandes wurden auch wichtige inhaltliche Anträge diskutiert und beschlossen. Wir waren vor Ort und haben uns mit der neuen Führungsmannschaft ausgiebig über Jugendarbeit von rechts, den Bevölkerungsaustausch als Schicksalsfrage sowie die Ziele der FJ unterhalten.
Wie steht es um die Freiheitliche Jugend in Österreich? Welche Positionen nimmt die Organisation in diesen stürmischen Zeiten ein? Und was ist in den kommenden Jahren von den jungen Blauen zu erwarten? Antworten auf diese Fragen wurden am vergangenen Samstag gegeben: Beim 29. Bundesjugendtag – sozusagen dem Bundesparteitag der Jugendorganisation – wurde eine neue Führungsriege gewählt sowie die inhaltliche Ausrichtung für die nächsten drei Jahre vorgegeben. Wir waren vor Ort und haben mit Maximilian Weinzierl (Bundesjugendobmann), Sebastian Schwaighofer (Geschäftsführender Bundesjugendobmann), Laurenz Barth (Bundesgeschäftsführer) und Peter Aschauer (Bundessekretär) gesprochen.
Worin genau liegt die Bedeutung des heutigen Bundesjugendtages, besonders was die Zukunft der Freiheitlichen Jugend anbelangt?
Maximilian Weinzierl: Der Bundesjugendtag war eine wichtige Weichenstellung. Es wurde der gezeigt, dass die FJ nicht nur die richtigen Themen erkannt hat, sondern auch den Willen hat diese zu lösen. So wurde durch den Leitantrag, der einstimmig angenommen wurde, deutlich, dass die FJ den demografischen Wandel als Metathema noch stärker und grundsätzlicher in den Diskurs einbringen möchte. Durch moderne Videos und einen schneidigen Auftritt wird dies möglich sein. Ebenso wurde erkannt, dass Politik nur auf Basis eines guten ideologischen Fundamentes möglich ist.
Einer der wesentlichen Punkte des heutigen Tages war die Abstimmung über den Leitantrag „Österreichs Jugend, die vorangeht“. Darin ist unter anderem ein explizites Bekenntnis zur ethnokulturellen Identität enthalten. Drei Fragen dazu: Warum gerade jetzt? Welche konkreten Folgen hat das für die Arbeit des FJ? Und welche Verantwortung erwächst daraus?
Laurenz Barth: Während die Klimabewegung äußerst erfolgreich darin war den „Klimawandel“ durch die Medien künstlich zur Aufgabe der jungen Generation zu stilisieren, ist die wahre Schicksalsfrage unserer Zeit der demografische Wandel. Viele Jugendliche erkennen zwar im Unterbewusstsein, dass sich Österreich in den letzten Jahren massiv verändert hat, und lehnen dies auch zu großen Teilen ab, aber sind sich der Tragweite nicht bewusst. Wir wollen und müssen daher als FJ für den Bevölkerungsaustausch einerseits Bewusstsein und Aufmerksamkeit schaffen, andererseits aber auch Lösungsvorschläge bieten. Denn all das Erkennen der Lage hilft uns nichts, wenn es in einer Resignation endet. Mit dem Leitantrag, der von Andreas Hinteregger und mir eingebracht wurde, sollte in der FJ ein noch stärkeres Bewusstsein für den demografischen Wandel geschaffen werden. Nun soll dieses Bewusstsein durch moderne Kampagnen auch in der österreichischen Jugend geweckt und anschließend durch ausgearbeitete Konzepte gelöst werden.
Welche Priorität nimmt der Kampf gegen den Bevölkerungsaustausch damit in der Arbeit des FJ ein? Auf Bundesebene sind aktuell ja ganz andere Themen vorherrschend, etwa die Inflation oder der Ukraine-Krieg.
Sebastian Schwaighofer: Der Bevölkerungsaustauch ist die zentrale Frage unserer Generation und muss, wie heute mit dem Leitantrag „Österreichs Jugend, die vorangeht!“ am Bundesjugendtag beschlossen, Kern unserer Arbeit sein, um dieses Problem in das kollektive Bewusstsein unserer Gesellschaft zu tragen. Natürlich wollen wir darauf hinwirken, dass der demografischen Wandel als Schicksalsfrage unserer Generation im politischen Alltagsbetrieb auch wieder stärker thematisiert wird. Als Metathema müssen wir ihn mit anderen politischen Problemen verknüpfen.
Durch welche Schwerpunkthemen wird die Arbeit des FJ angesichts dessen in den kommenden Jahren bestimmt sein?
Sebastian Schwaighofer: Wichtig ist, dass wir eine dynamische Jugendbewegung sind, die sich gegen den herrschenden Zeitgeist stellt und eine Alternative bietet zu der individualistischen und isolierten Moderne. Deswegen müssen wir kameradschaftliche Strukturen aufbauen und die Themen ansprechen, die Österreichs heimische Jugend bewegen. Wie bereits erwähnt soll der demografische Wandel und die damit verbundenen Forderungen unser Metathema sein, das mit anderen Fragen verknüpft werden muss. Ein Beispiel wäre hierfür die soziale Frage, von der die Jugend natürlich besonders stark betroffen ist. Natürlich werden aber auch kulturpolitische Themen eine große Rolle spielen. Wir müssen der österreichischen Jugend das Natürliche und Normale wieder stärker vermitteln und ihr mehr Selbstbewusstsein geben.
Inwieweit kann die Freiheitliche Jugend als Vorbild für den Rest der Partei dienen? Konkret: Ist es denkbar, dass es zukünftig auch von der FPÖ als Gesamtpartei ein explizites Bekenntnis zur ethnokulturellen Identität gibt?
Laurenz Barth: Die Bewahrung des Eigenen und Natürlichen – nichts anderes ist die Bewahrung der ethno-kulturellen Identität – war schon immer die Kernaufgabe unserer Partei. Ich denke mit unserem Bundesparteiobmann Herbert Kickl, der auch in seinen Grußworten am Bundesjugendtag den demografischen Wandel angesprochen hat, sind wir am richtigen Weg. Er hat das nötige Verständnis für die Sorgen der Jugend und der Bevölkerung im Allgemeinen.
Stichwort Herbert Kickl: Die FPÖ befindet sich aktuell auf einem Höhenflug. In Salzburg und Niederösterreich hat sich das bereits in konkreter Regierungsverantwortung niedergeschlagen. Was gilt es angesichts dessen zu beachten? Und um welchen Preis darf es überhaupt eine Regierungsverantwortung geben?
Maximilian Weinzierl: Ich denke die Regierungsbeteiligungen in den Bundesländern machen sicherlich Sinn. Sie können der Etablierung und Verbreitung der FPÖ dienen und haben so auch einen metapolitischen Mehrwert. Auf Bundesebene kann es mit einem Volkskanzler Kickl zu einer echten Kehrtwende kommen. Das muss unser Ziel sein. Wie in der Vergangenheit bewiesen ist Herbert Kickl niemand, der sich leicht unterkriegen lässt. Hier muss es zu einer echten Wende kommen. Mit Kickl ist dies möglich!
Worin liegt, ganz allgemein gefragt, die spezifische Aufgabe einer rechten Parteijugend im 21. Jahrhundert? Wie kann man in der heutigen Zeit überhaupt eine junge Generation als Partei mobilisieren?
Peter Aschauer: Ich denke, wir müssen ein Gegenangebot für alle „Normal Gebliebenen“ schaffen. Eine Nische, in der man sich ausleben kann – wo man das sein kann, was man sein möchte. Ein Ort, an dem Männer noch Männer und Frauen noch Frauen sein dürfen. Wenn uns das gelingt – eine lockere Umgebung, einen Ort des Wühlfühlens zu schaffen und eine Vision zu verkörpern – , werden wir andere Leute mitreißen können. Wir müssen zudem ein Korrektiv innerhalb der Freiheitlichen Bewegung sein. Ein Korrektiv, das einmahnt, niemals die Wurzeln zu verlieren, niemals die Grundsätze aufzugeben. Da sind wir mit der jetzigen Parteiführung schon sehr gut unterwegs – wir werden helfen, diesen Kurs noch stärker zu festigen.
Apropos Grundsätze: Welche Bedeutung haben in der Jugendarbeit die Themen Theorie und Weltanschauung? Welche Arbeit will die Freiheitliche Jugend hier künftig leisten?
Peter Aschauer: Politik ohne Weltanschauung kann nicht funktionieren – deshalb ist die Theoriearbeit natürlich ein wesentlicher Pflock für die nächsten Jahre. Es wird ein breites Schulungsangebot geben – mit Seminaren, Lesekreisen, Projekte im Umfeld der Universitäten und Vorträgen. Wir wollen hier auch eng mit der Parteiakademie zusammenarbeiten. Wir sind bereit, deutlich mehr finanzielle Mitteln für die Theoriearbeit und für die Schulung unserer Leute aufzubringen. Das ist aus meiner Sicht auch alternativlos – Politik ist kein Zuckerschlecken, da können wir unsere Aktivisten nicht unvorbereitet hineinlaufen lassen.
Wie kann sich eine Parteijugend davor schützen, zur reinen Kaderschmiede der Partei inklusive möglicher negativer Begleiterscheinungen (Stichwort: Karrierismus) zu werden?
Laurenz Barth: Bei dieser Frage ist eine Differenzierung besonders wichtig. Prinzipiell ist eine Kaderschmiede, die also jungen Leuten das Handwerk der Politik lernt, durchaus wichtig. Man darf nur den Fehler nicht machen Glücksritter ohne ideologische Festung auszubilden. Ziel muss es sein, junge Patrioten, die für unsere Idee brennen, heranzuführen und ihnen dann sowohl das politische Handwerk zu lernen, als auch ein ideologisches Fundament mit auf dem Weg zu geben. Ich glaube, wenn wir einerseits bewusst nur Leute versuchen anzuziehen, die keine Glücksritter sind, ihnen das nötige inhaltliche Fundament mitgeben, schützen wir uns ausreichend davor.
Welche Bedeutung kommt der Vernetzung mit Jugendorganisationen anderer europäischer Rechtsparteien zu? Gibt es hier Kontakte?
Maximilian Weinzierl: Ja, die gibt es. Heute waren ja bereits einige Jugendvertreter der AfD, LEGA und Fidesz mit eigenen Grußworten vertreten. Das hat mich sehr gefreut, denn viele Themen, die uns betreffen, sind auch Probleme, mit denen ganz Europa zu kämpfen hat. So können wir uns austauschen und voneinander lernen. Diese Kontakte will ich in meiner Zeit als Obmann noch stärker nützen und ausbauen.
Ganz konkret gefragt: Wo will man in fünf Jahren als Freiheitliche Jugend österreichweit stehen? Welche Meilensteine gilt es zu erreichen?
Peter Aschauer: Wir wollen deutlich mehr Mitglieder gewinnen und den momentanen positiven Aufwärtstrend für das patriotische Lager nutzen, um viele aktive Mitstreiter zu begeistern. Schwerpunkt unserer Arbeit wird es auch sein, unsere Kommunikation nach außen zu professionalisieren – mit einer überzeugenden Bildsprache, mit guter Medienarbeit. In einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und gesehen zu werden – das wird das Ziel sein. Die Leute müssen wieder sehen, dass es uns gibt.
Zwei Fragen zum Abschluss: Was ist – kurz und prägnant – eure Botschaft an die österreichische Jugend? Und warum soll man sich als junger Österreicher der Freiheitlichen Jugend anschließen?
Maximilian Weinzierl: Erstens: Nicht resignieren, sondern aktiv werden! Zweitens: Weil Österreich eine große Vergangenheit hinter sich und eine glorreiche Zukunft vor sich hat – aber nur wenn man gegen den herrschenden Zeitgeist ankämpft.
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