„Wilhelm Kachel“ liefert Memes von rechts – generiert durch Künstliche Intelligenz. Klingt ungewöhnlich? Für uns jedenfalls Grund genug, mit dem Kopf hinter dem Projekt über seine Botschaft, das Potenzial von KI für die Rechte und die Möglichkeitsbedingungen einer authentischen Gegenkultur zu sprechen.
„Nichts ist vorbei! Es geht gerade erst los!“ ist auf der Instagram-Seite von Wilhelm Kachel zu lesen. Dort postet er regelmäßig „Memes von rechts“ – die Bilder generiert er mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Wir haben mit ihm über seine Botschaft, das Potenzial von KI für die Rechte und die Möglichkeitsbedingungen einer authentischen Gegenkultur gesprochen.
Lieber Wilhelm! Zunächst – wie kam dir die Idee zu deinem Projekt? Wen möchtest du damit erreichen? Was ist das Ziel?
Zunächst Dankeschön für die Plattform hier beim Heimatkurier. Ich lese euch seit Tag Eins und bin dankbar für euren Einsatz. Ein Medium wie euch hat am „patriotischen Marktplatz“ gefehlt, und es ist gut, dass ihr diese Lücke füllt. Ebenso war es meiner Meinung nach mit meinem Format Wilhelm Kachel. AI/KI dominiert seit Monaten das Gespräch in der Grafik- und Fotobranche. Bisher gab es aber noch keinen „KI-Kanal von rechts“. Dieses Vakuum versuche ich, zumindest in Ansätzen, zu füllen. Zur Zielgruppe gehört jeder, der es mag: Politiker, Aktivisten, politisch Interessierte, aber natürlich auch neue Leute, die einfach nur nach ästhetischen KI-Bildern Ausschau halten.
Deine Grafiken enthalten auffordernde Botschaften und klare Appelle – sie kreisen um die Themen Selbstoptimierung, geistige und körperliche Fitness, Ästhetik und Stil sowie Protest und Organisation. Wie würdest du deine Kernbotschaft zusammenfassen?
Mach dich fit, mach dich schlau, organisier dich und rette dein Land!
Auch der Spaß kommt nicht zu kurz: Weißkohl wird zum „deutschen Superfood“, Klimakleber dienen als Trainingsgerät („Push-&-Pull-Day“) und Kinder wünschen sich, eines Tages „Remigrations-Pilot“ zu werden. Warum braucht es – gerade bei der Behandlung ernster Themen – auch Humor?
Weil Depression und Grummeligkeit selten zum Erfolg führen, muss Propaganda oder Marketing meiner Meinung nach die Zuseher mitreißen und zu einem Einsatz motivieren. Negative Botschaften gehören da natürlich auch dazu, sollten aber hier und da durch Spaß aufgelockert werden.
Die Bilder sind mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert. Ein Werkzeug, das wir am Heimatkurier ebenso nutzen. Welche Rolle wird die KI deiner Meinung nach in Zukunft einnehmen? Kann sie dazu beitragen, die Vision eines rechten, besseren Deutschlands und Europas zu visualisieren und somit Gestalt annehmen zu lassen?
Grundlegend ist KI als Konzept an sich natürlich unser Gegner, und jeder, der eines Tages den magischen Knopf zur Vernichtung aller KI-Prozesse findet, sollte diesen auch betätigen. Zusätzlich sind alle bisherigen KI-Projekte am Markt in der Hand unserer politischen Gegner. All das darf uns aber natürlich nicht davon abhalten, KI als Werkzeug zu begreifen, das wir im Rahmen des Möglichen nutzen müssen. Wer nicht mitzieht, wird abgehängt. Und natürlich können und müssen wir KI dazu nutzen, um unsere Arbeit effizienter, schneller, schöner und besser zu machen.
Seit Jahren ertönt in der Rechten die Forderung nach der Schaffung einer „Gegenkultur“ – viele derartige Projekte sind jedoch kurzlebig und entfalten kaum Breitenwirkung. Wie siehst du die Chancen der Etablierung einer rechten, authentischen Gegenkultur? Gibt es dafür noch das demografische Potenzial?
Kultur steht und fällt meiner Meinung nach mit den Kulturschaffenden. Und die politische Linke samt ihrem Vorfeld zeigt eindrücklich, dass authentische Gegenkultur keine Frage der Demografie, sondern eher eine Frage des Geldes und der bestehenden Herrschaftsverhältnisse ist. Wenn beides eines Tages unseren Rücken stärkt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir die Zielgruppe der Kraftklub-Hörer besser bespielen, als die bisherigen Kulturschaffenden des Systems. Wenn das größte Kampfsportturnier der Republik patriotische Kämpfer antreten lässt, geht der durchschnittliche MMA-Fan eben hin. Wenn der TV-Sender mit den besten Naturdokus konservative Nachrichten bringt, wird er von Generation Oma/Opa eben geschaut. Das Prinzip ist, denke ich, eingängig. Bis dahin ist es die Aufgabe von idealistischen Politikern und Aktivisten, die bestehenden Machtverhältnisse umzudrehen. Ob es gelingt, liegt an uns.
Dein Projekt ist noch sehr jung, dennoch konntest du bereits einiges an Aufmerksamkeit auf dich ziehen. Welche konkreten Pläne hast du für die kommenden Wochen und Monate? Willst du das ganze ausweiten?
Zuerst einmal möchte ich natürlich regelmäßig Inhalte liefern. Dabei dienen insbesondere die ersten Wochen als Testphase. Welche Inhalte kommen an? Wie viel Spaß darf es sein? Wie viel Weltanschauung bleibt verträglich? Wie groß ist die Zielgruppe für rechte KI-Memes überhaupt? All diese Fragen wird die Zeit beantworten. Bis dahin gilt es, zu liefern!
Wir sind jedenfalls gespannt! Die Grafiken von Wilhelm Kachel sind auf Instagram, Twitter und Telegram zu begutachten.