31. Oktober 2023

Christian Hafenecker (FPÖ): „Unsere Regierung besteht aus Heimathassern“
Foto: © Alois Endl

Mehrere Kinofilme und ein Prozess: Der gefallene Engel der Volkspartei, Sebastian Kurz, ist wieder in aller Munde. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hat das politische Treiben des einstigen ÖVP-Hoffnungsträgers jahrelang durchleuchtet und jetzt ein Buch dazu veröffentlicht („Kurz mal weg“). Der Heimatkurier hat das zum Anlass genommen, um mit Hafenecker über das „System Kurz“, den „tiefen Staat“ in Österreich sowie die Anti-Rechts-Kampagne von Verfassungsschutz und Volkspartei zu sprechen.

Sebastian Kurz ist von der politischen Bühne verschwunden, doch die ÖVP setzt sein Werk fort. Das ist die These von Christian Hafeneckers neuem Buch „Kurz mal weg“, in dem der geschulte Aufdecker die Missetaten des Ex-Kanzlers und seiner Partei rigoros durchleuchtet und schonungslos offenlegt. Wir haben mit ihm über das „System Kurz“ und dessen Nachlassverwalter gesprochen.

Sehr geehrter Herr Hafenecker! Anfang November erscheint – passend zum aktuellen Prozess gegen den Ex-Kanzler – ihr Buch „Kurz mal weg“. Im Vorstellungstext heißt es: „In diesem Buch sind viele, aber längst nicht alle Missetaten nachzulesen“. Was kann sich der Leser erwarten?

Christian Hafenecker: Das Buch ist die Aufarbeitung einer bisher einzigartigen Episode in der Zweiten Republik: Der steile Aufstieg und tiefe Fall des Sebastian Kurz. Seine Ära hat zwei Untersuchungsausschüsse beschäftigt, die massiv zu seinem Rückzug aus der Politik beigetragen haben. Dabei ist der Blick aber immer mit zumindest einem Auge in die Gegenwart bzw. Zukunft gerichtet. Die aktuelle Anklage gegen Kurz wegen des Verdachts der Falschaussage wird genau analysiert – samt der dahinterstehenden Postenschacherei um die Staatsholdung ÖBAG. Dann geht es natürlich um „Chatman“ Thomas Schmid, dessen Handy den Abgang der türkisen Clique massiv beschleunigt hat. Der kämpft noch immer um den Kronzeugen-Status und bleibt für Kurz daher eine stetige Gefahr.

Aufgezeigt wird auch, dass das System selbst nach Kurz‘ Abgang weitergelaufen ist wie geschmiert – nämlich in Form der Corona-Politik, wo unter den größten Profiteuren immer auch ÖVP-Günstlinge zu finden waren. Und nachdem nun sowohl der Rechnungshof als auch der Verfassungsgerichtshof das zur Auszahlung von Corona-Förderungen von Schwarz-Grün erfundene Konstrukt „COFAG“ komplett zerlegt hat, werden wir die parlamentarische Aufarbeitung wohl fortsetzen und uns damit auch endlich das Thema Corona vornehmen.

Sie selbst sprechen von einem „System Kurz“, das durch einen „Putsch“ an die Macht gelangt und anschließend einen „Tiefen Staat“ etabliert hätte. Wie lassen sich dieses System und seine Methoden zusammenfassen?

Der aktuelle Prozess gegen Sebastian Kurz ist möglicherweise nicht der letzte. Auch wegen des sogenannten Beinschab-Tools droht ihm eine Anklage. Hier geht es um nichts weniger als die Manipulation der öffentlichen Meinung durch Medienkauf auf Steuerzahlerkosten, letztlich also um die Ebnung seines Weges zur Macht in der ÖVP und in der Republik und um zumindest indirekte Einflussnahme auf Wahlen. Daran kann man schon erkennen, dass Kurz und seine Clique nicht die geringsten Skrupel haben, die Spielregeln der Demokratie für den eigenen Vorteil zu biegen und zu brechen.

Wer so arbeitet, muss immer alles unter Kontrolle haben. Die Mainstream-Medien hielt man mit Unsummen an Steuergeld und der berüchtigten „Message Control“ auf Linie. Gegen andere Parteien wurde der Staatsapparat in Stellung gebracht. Den SPÖ-Berater Tal Silberstein etwa hat man durch die Finanzamts-Computer gejagt, um nachzuschauen, ob man ihm medial etwas anhängen kann. Und vielleicht erinnern sich manche ja auch noch daran, dass in der entscheidenden Phase des Landtagswahlkampfs 2018 in Niederösterreich plötzlich ein uraltes Liederbuch in den Medien auftauchte. Das sind Vorfälle, wo mir spontan der Begriff „Tiefer Staat“ einfällt.

Immer wieder wird auch über eine mögliche Rückkehr von Sebastian Kurz in die Politik spekuliert. Als jemand, der sich im Rahmen des ÖVP-Korruptions- und Untersuchungsausschuss ausgiebig mit der politischen Strategie von Kurz auseinandergesetzt hat – halten Sie eine Rückkehr für wahrscheinlich?

Ich halte das nicht für ausgeschlossen. Zuletzt haben ja einige Kinofilme Schlagzeilen gemacht, die sich Kurz auf teilweise sehr verständnisvolle und positive Weise genähert haben. Vielleicht schreibt er inzwischen selbst ein Drehbuch für den zweiten Teil von „Projekt Ballhausplatz“. Angesichts des katastrophalen Zustands, in den Karl Nehammer die ÖVP geführt hat, kann man es den letzten verbliebenen ÖVP-Anhängern nicht verdenken, wenn sie sich Kurz zurückwünschen. Dazu kommen internationale Auftritte wie zuletzt in Ungarn, die über Familien-Wochenendausflüge doch etwas hinausgehen.

Mir ist es wichtig, mit meinem Buch einen zumindest kleinen Beitrag zu leisten, eine solche Rückkehr zu verhindern. Denn käme er zurück, dann hätten wir einen ÖVP-Obmann, der bedingungslos nach der Pfeife der Globalisten tanzt. Da braucht man nur einen Blick auf seine beruflichen Engagements nach der Kanzlerschaft werfen. Er arbeitet für Peter Thiel in den USA, der mit seiner Firma Palantir die ukrainischen Drohnen für den Krieg mittels Künstlicher Intelligenz steuert. Und der hat eine Firma mit dem Israeli Shalev Hulio, der mit seiner Spionage-Software „Pegasus“ zahlreichen Staaten – insbesondere Diktaturen – geholfen hat, die eigenen Bürger auszuhorchen.

Angesichts sinkender Umfragewerte ist die ÖVP stärker denn je verzweifelt darum bemüht, sich an der Macht zu erhalten: Die verbalen Ausfälle gegen Herbert Kickl („Sicherheitsrisiko“), die Kooperation mit der Privat-Stasi „DÖW“ (Stichwort: Rechtsextremismus-Bericht) oder die Instrumentalisierung des Inlandsnachrichtendienstes „DSN“ gegen patriotische Aktivisten – die Liste ist lang. Wie beurteilen Sie diese „Anti-Rechts“-Strategie der ÖVP?

Ich bin nicht sicher, ob das den Namen Strategie verdient. Angesichts des Zustands der Regierungsparteien ist es wohl eher ein Akt der Verzweiflung. Jedenfalls ist es der Beweis dafür, dass der Missbrauch des Staatsapparats auch ohne Sebastian Kurz weiterläuft. Der Dollfuß-Versteher Karner im Innenministerium ist als oberster Chef des „Tiefen Staates“ geradezu eine Idealbesetzung. Dafür versagt er im Kampf gegen die Masseneinwanderung auf ganzer Linie. Dasselbe Bild also wie in unserem Nachbarland Deutschland. Ich habe ja gehört, dass dem Herr Karner deshalb schon der Spitzname „Nancy“ verpasst wurde – und durchaus zu Recht, wie ich meine.

Aber Spaß beiseite: Was hier von ÖVP und Grünen getrieben wird, insbesondere das Engagement des DÖW, macht den gewalttätigen Linksextremismus salonfähig und gefährdet damit vorsätzlich die Sicherheit vieler Bürger. Parallel wird der sogenannte Rechtsextremismus einfach erfunden, um ihn weiter bekämpfen zu können. In Wahrheit handelt es sich um Patriotismus, der bei Heimathassern natürlich auf Widerstand stößt. Und letztlich besteht ja unsere Regierung auch aus Heimathassern, wenn man sich anschaut, wie sie derzeit unsere Souveränität und Neutralität auf allen möglichen internationalen und globalistischen Altären opfert.

Im nächsten Jahr finden sowohl die Wahlen zum EU-Parlament als auch die österreichischen Nationalratswahlen statt. Setzt sich der aktuelle Trend fort, wird die FPÖ in beiden Fällen äußerst erfolgreich abschneiden. Was können sich die Österreicher vom kommenden „Super-Wahljahr“ erwarten – und welche Risiken birgt es möglicherweise? Immerhin dürfte sich das System in Alarmbereitschaft befinden.

Das ist der positive Ausblick zur katastrophalen Zustandsbeschreibung. Die Bürger haben es nächstes Jahr in der Hand, diesem Trauerspiel ein Ende zu bereiten und eine Politik zu wählen, die auf die eigenen Leute schaut, die der illegalen Zuwanderung einen Riegel vorschiebt, die Grund- und Freiheitsrechte achtet, die sich von der EU die Souveränität und die Neutralität Österreichs zurückholt. Dieses Jahr mit den EU-Wahlen und der Nationalratswahl sehe ich als große Chance für unsere Heimat und für alle, denen sie am Herzen liegt. Von Risiken will ich da gar nicht sprechen – denn schlechter als jetzt wird es ganz bestimmt nicht werden!

Das Buch „Kurz mal weg“ von Christian Hafenecker kann direkt beim Verlag „frank & frei“ bestellt werden.

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