23. September 2024

Familienministerin Lisa Paus will „Migrationshintergrund“ abschaffen

(Bildmontage: Heimatkurier; Lisa Paus: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons; Hintergrund: Midjourney)

Familienministerin Lisa Paus will das Wort „Migrationshintergrund“ abschaffen. Das begründet die Grüne damit, dass diese Bezeichnung Kinder von nichtdeutschen Eltern von jenen mit deutschen Eltern unterscheiden würde. Eine Handhabe, wie sie von der linksliberalen Ministerin nicht gewünscht ist. Schließlich sind Jugendliche mit Migrationshintergrund unter Schulversagern wie Jugendstraftätern überrepräsentiert.

Familienministerin Lisa Paus möchte das Wort „Migrationshintergrund“ abschaffen. Das lies die Grünen-Politikerin im kürzlich erschienenen Kinder- und Jugendbericht ihres Ministeriums verkünden. Die Bezeichnung würde eine Unterscheidung zwischen Kindern von nichtdeutschen und deutschen Eltern treffen – das will die linksliberale Paus nicht. Im Hinblick auf bestimmte Delikte im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität erklärt sich, warum. Denn häufig sind Ausländer und Individuen mit Migrationshintergrund in solchen Statistiken überrepräsentiert.

„Scheinbare“ Unterschiede – die klar erfassbar sind

Auf Seite 6 des Berichts heißt es: „Die konsequente Abwendung der Kommission vom statistischen Merkmal ‚Migrationshintergrund‘ als pauschale Differenzkategorie zur Beschreibung scheinbar geteilter natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit ist aus Sicht der Bundesregierung ein wertvoller Beitrag für die weitere Diskussion in diesem Bereich.“

Differenzierung nicht erwünscht

Bei faktisch unterschiedlichem ethno-kulturellem Hintergrund von Kindern mit nichtdeutschen und deutschen Eltern von „scheinbar geteilter natio-kultureller Zugehörigkeit“ zu sprechen, ist schon eine Farce. Darauffolgend möchte die Familienministerin ihre Abwendung von dem Wort damit begründen, dass sich rund 22 Millionen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik „mit unterschiedlichen Nationalitäten, ethnischen Identifikationen und kulturellen Zugehörigkeiten“ (S.7) – also doch – es gibt markante Unterschiede, nur soll einfach niemand mehr darüber sprechen.

Fadenscheinige Begründung

Fußnote 83 auf Seite 199 des Kinder- und Jugendberichts versucht, die Abwendung vom Begriff „Migrationshintergrund“ zu begründen: „Die Kommission hat sich im Zuge ihrer Beratungen entschieden, vom Begriff ‚Migrationshintergrund‘ weitestgehend Abstand zu nehmen, da dieser bestimmte junge Menschen zu Merkmalsträgereines gesamtgesellschaftlichen Phänomens macht und damit zugleich der Vielfalt und Diversität junger Menschen samt ihren Bedürfnissen und Lebenswelten nicht gerecht wird. Der Begriff ‚Migrationshintergrund‘ dient im Bericht nur dort als Hilfskonstrukt, wo auf entsprechende, z. B. in der amtlichen Statistik oder in empirischen Untersuchungen aufzufindende Kategorisierungen Bezug genommen werden muss, um Sachlagen darzustellen (vgl. Abschnitt 1.2.1.1).“

„Migrationshintergrund“ abschaffen – aber 52-mal selbst erwähnen

Doch so richtig schlüssig ist die Begründung des Grünen Ministeriums nicht. Man kommt ja als Bundesregierung selbst nicht wirklich ohne das „Tabuwort“ aus – und statistisch fassbare Unterschiede gibt es – nur bitte nicht erwähnen, das könnte die Deutschen schließlich dazu bringen, das migrationspolitische Versagen der Systemparteien zu hinterfragen. Auf Seite 113 wird dieses Nicht-Auskommen auch zugegeben: „Auch dieser Kinder- und Jugendbericht wird aufgrund der vorherrschenden Kategorisierungspraxis nicht ganz umhinkommen, hier und da Daten zum ‚Migrationshintergrund‘ von Menschen zu nutzen.“ Insgesamt 52-mal muss das Grüne Familienministerium das Wort „Migrationshintergrund“ verwenden, um ebenjenes Phänomen zu beschreiben.

Migrationshintergrund – deutlich fass- und spürbar

Die Distanzierung vom „Migrationshintergrund“ ist ein Paradebeispiel für linke Cancel-Culture und liberales Relativieren bis zur absoluten Auflösung in der Sinnlosigkeit. Sämtliche, auch real deutlich fass- und spürbare Kategorien werden zwangsweise scheinbar abgeschafft. Ergebnis dieser Politik ist, dass selbst ihre eigenen Schöpfer und Vertreter an ihre Grenzen stoßen und wortwörtlich auf den Boden der Realität fallen.

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