29. Januar 2024

Zwischen Fakten und Fiktion: Wer steckt hinter „Correctiv“?

Bildkomposition: Heimatkurier / David Schraven: Molgreen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons / Hintergrund: Screenshot - CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft

Der vom Soros-Kollektiv Correctiv inszenierte Skandal in Potsdam hat die Bundesrepublik zumindest kurzzeitig in einen antifaschistischen Fieberwahn versetzt. In unserem Beitrag beleuchten wir ausführlich die maßgeblichen Verantwortlichen sowie die Finanzierung des „gemeinwohlorientiertes Medienhauses“. Eines wird dabei klar: Die Grenzen zwischen Journalismus und linksextremen Aktivismus verschwimmen.

Der Mann hinter Correctiv ist 54 Jahre alt und heißt David Schraven. Schraven versteht sich als „Grenzverschieber“ zwischen Journalismus und Kunst, wie er jüngst der Süddeutschen Zeitung sagte. Wie diese „Grenzverschiebung“ funktioniert, zeigt sich derzeit am Potsdamer Polit-Krimi, der ausgerechnet an einem Drehort der TV-Serie „Babylon Berlin“ inszeniert wurde: Gegen jedes geltende Recht wird ein privates Treffen zwischen Politikern, Unternehmern und Aktivisten mit Mitteln wie versteckten Kameras und – mutmaßlich – Mikrofonen bespitzelt. Anschließend werden die Inhalte dann derart falsch wiedergegeben, dass daraus ein kruder Verschwörungsporno für die Generation Tagesschau wird.

Esoterisches Selbstfindungsseminar

Der absurde Höhepunkt ist die „szenische Lesung“ im Berliner Ensemble, mit dem Schraven sich vom Journalismus endgültig verabschiedet, weil die tatsächlichen Gespräche der Potsdamer Runde offenbar so harmlos waren, dass selbst das bösartigste Framing nicht ausreicht, um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen und die Massen auf die Straße zu treiben. In diesem Fall hilft nur noch das Theater, wo echte Namen mit falschen Zitaten, wenige Fakten und viel Fiktion wild durcheinandergemischt werden, bis der Zuschauer Wahrheit und Lüge nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Für ein AfD-Verbot ist jedes Mittel recht – und schließlich ist das „alles von der Kunstfreiheit gedeckt“, wie Danger Dan sagen würde. Am Ende klatscht das linksgrüne Berliner Bürgertum Schravens Schauspiel Standing Ovations und skandiert „Alle zusammen gegen den Faschismus“, als wäre es ein esoterisches Selbstfindungsseminar. Wenige Tage später wird in ganz Deutschland für ein AfD-Verbot, den Entzug der Grundrechte von Björn Höcke und sogar die Ermordung ihrer Parteimitglieder demonstriert, wie hier in Aachen. Alles im Namen der Demokratie, versteht sich.

Gründer zählte zu den „Antideutschen

Dabei war Correctiv bis zur Veröffentlichung der „Geheimplan“-Geschichte im Januar 2024 eigentlich kein Medium, das über Journalistenkreise hinaus sonderlich bekannt gewesen wäre. Mancher hatte es allenfalls noch als selbsternannten „Faktenchecker“ in Erinnerung, das mit sozialen Plattformen wie Facebook kooperiert. Wer also ist David Schraven, dem mit der Enthüllung einer angeblichen Verschwörung (zudem noch: gegen Deutschland, wie es im Titel der Correctiv-Story heißt) die wohl größte mediale Schmutzkampagne seit dem österreichischen „Ibiza-Gate“ gelungen ist?

Schravens Karriere begann im Ruhrgebiet, ganz links in der Republik:  2007 gehörte er zu den Mitbegründern des Portals „Ruhrbarone“, das den sogenannten Antideutschen zugerechnet wird – dem pro-israelisch und transatlantisch ausgerichteten Flügel der linksextremen Antifa-Bewegung. 2018 – Ravens schied laut Angaben der „Ruhrbarone“ 2010 aus – twitterten die „Ruhrbarone“ zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens ein Diagramm mit angeblichen Tageshöchsttemperaturen im Februar 1945. Die dreitägigen Luftangriffe sind dort mit 900 Grad markiert. Offensichtlich fand man den grausamen Feuertod zigtausender Frauen, Kinder und alter Männer komisch und provokativ.

Screenshot: @ruhrbarone / X

Zu den Mitwirkenden an der großen Potsdam-Enthüllungsstory gehört weiters Jean Peters, selbsternannter Aktionskünstler und Mitbegründer des „Peng!“-Kollektivs. 2016 wurde Peters in Kassel festgenommen, nachdem er die Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch und Albrecht Glaser (beide AfD) bei einer Veranstaltung mit einer Torte angegriffen hatte. Bevor er bei Correctiv anfing, war er unter anderem an der Inszenierung des „Ibiza“-Medienskandals um den österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache beteiligt, die im Mai 2019 zum Bruch der Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ führte. Peters vermittelte seinerzeit zwischen dem Fernseh-Clown Jan Böhmermann und Julian Hessenthaler, dem wegen Kokainhandels und Urkundenfälschung zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Drahtzieher des Videos.

Staatsgelder für die Antifa

Aus ihrer linksextremen Gesinnung machten die selbsternannten Aktionskünstler von „Peng!“ nie einen Hehl. 2020 organisierten sie im Rahmen einer Auktion in Chemnitz sogar „Staatsgelder für die Antifa“: Zur Versteigerung stand unter anderem ein Kantholz, eine kaum verhohlene Anspielung auf den brutalen Überfall auf den früheren Bremer AfD-Vorsitzenden Frank Magnitz im Vorjahr. „Sachsen braucht die Antifa und die Antifa braucht Geld“, hieß es auf der zugehörigen Kampagnenwebsite von „Peng!“. Darum habe man die Sache selbst in die Hand genommen: „Wir haben 10.000 € aus staatlichen Mitteln an die Antifa weitergeleitet.“ Auch bei Correctiv hält man sich möglicherweise die Info-Kanäle zu militanten Linksextremisten offen. So veröffentlichte die Antifa Freiburg, aus deren Umfeld auch das verbotene Portal Indymedia Linksunten betrieben wurde, detailliertes Täterwissen zum Potsdamer „Geheimtreffen“ – noch bevor dieses überhaupt publik gemacht wurde. Bei Correctiv dürften die Grenzen zwischen Journalismus und linksextremen Aktivismus offenbar bewusst verwischt werden. Ob es das ist, was David Schraven mit „Grenzverschiebung“ meint?

Soros und die Steuerzahler

Besonders interessant wird es, wenn man sich die Finanzierung von Correctiv genauer anschaut. Das Unternehmen besteht aus immerhin 46 Redakteuren und 36 weiteren Mitarbeitern (Stand 2021), die jährlich rund drei Millionen Euro kosten. Allein beim „Lauschangriff von Potsdam“ sollen ganze 18 Rechercheure beteiligt gewesen sein.  Eine Bezahlschranke oder gar Werbung sucht man auf der Webseite des Mediums vergeblich. Die entscheidende Frage lautet daher: Woher stammt eigentlich das Geld für so eine gewaltige mediale Schmutzkampagne?

Correctiv selbst stellt sich gerne als „gemeinwohlorientiertes Medienhaus“ dar, das für „unabhängigen Journalismus“ im Interesse der gesamten Gesellschaft steht. Ein Blick auf die Finanzierung lässt allerdings Zweifel an dieser wohlklingenden Selbstdarstellung aufkommen. Der größte Geldgeber war im Jahr 2023 die Luminate-Stiftung von Milliardär und eBay-Gründer Pierre Omidyar mit 661.018,53 Euro. Mit seiner 2018 gegründeten Stiftung, die sich dem Kampf gegen angebliche „Hassrede“ und „Fake News“ verschrieben hat, versucht der französisch-amerikanische Unternehmer seinem großem Vorbild George Soros nachzueifern. Seit der Stiftungsgründung flossen fast 2,8 Millionen Euro an Correctiv. Auch der selbsterklärten „Philanthrop“ Soros selbst gehörte in der Vergangenheit schon zu den Gönnern des Recherchenetzwerks, wenn auch in etwas geringerem Umfang als Omidyar. Insgesamt ließ Soros Correctiv über seine Open Society Foundations 429.000 Euro zukommen.

Neben den Zuwendungen von superreichen Kosmopoliten lebt Correctiv aber auch sehr gut von Staatsgeldern: Mit 576.397,85 Euro war der deutsche Steuerzahler im Jahr 2023 der zweitgrößte Förderer des Medienhauses. Direkt aus der Bundeskasse flossen dabei 431.059,85 Euro, weitere 145.338 Euro steuerte das Land Nordrhein-Westfalen bei, wo Correctiv seine Wurzeln hat. Auch die Hansestadt Hamburg, die Bundeskasse Halle, die Bundeszentrale für politische Bildung und das Staatsunternehmen Deutsche Telekom sowie die gebührenfinanzierten Sendeanstalten ARD und ZDF leisteten in der Vergangenheit bereits großzügige Spenden an die angeblich ach so „unabhängigen“ Journalisten.

Stasi-Methoden gegen die AfD

Auch Stiftungen, die den Regierungsparteien SPD und Bündnis90/Die Grünen nahestehen, greifen wie es scheint gerne tief in die Taschen, wenn es um Schmutzkampagnen gegen die politische Opposition geht. So leistete die Mercator-Stiftung 2023 einen Beitrag von 140.000 Euro. Mercator steckt auch hinter der umstrittenen Agora Energiewende, die im vergangenen Jahr im Mittelpunkt des Vetternwirtschafts-Skandals in Robert Habecks Wirtschaftsministerium stand. Weitere 120.000 Euro kamen von der RAG-Stiftung, die ursprünglich einmal zu dem Zweck gegründet wurde, um die Abwicklung des subventionierten deutschen Steinkohlebergbaus zu bewältigen. Nicht zuletzt gehört auch Google Germany zu den verlässlichen Geldgebern. In den für das Jahr 2023 aufgelisteten 115.425,00 Euro Spenden sind die vermutlich größten Zahlungen des Alphabet-Konzerns allerdings noch gar nicht inkludiert. Wenn es nämlich um den mächtigen Social-Media-Riesen geht, dessen deutsche „Fakten-Checks“ das Recherche-Netzwerk seit 2017 übernimmt, ist es mit dem Transparenzanspruch von Correctiv schnell vorbei: Trotz der Mitgliedschaft in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft legt man diese Einnahmen nicht offen. Vergleiche mit den britischen und französischen Gegenstücken lassen jedoch auf 900 bis 1.800 US-Dollar pro Check schließen – ein ausgesprochen lukratives Geschäft.

Natürlich behauptet Correctiv selbst, kein Geldgeber habe Einfluss auf seine Inhalte. Staatliche Förderungen würden einzig und allein projektbezogen verwendet, zum Beispiel für die Onlineakademie „Reporterfabrik“ oder die Vernetzung mit Lokaljournalisten – nicht aber für redaktionelle Tätigkeiten oder gar investigative Recherchen. Unabhängig überprüfen lässt sich diese Behauptung nicht. Was bleibt, ist die zentrale Frage: Kann es wirklich Zufall sein, wenn staatliche geförderte Journalisten mit Stasi-Methoden die Opposition bespitzeln und daraus einen wochenlang anhaltenden Skandal kreieren – ausgerechnet in einem Superwahljahr, in dem nicht nur die Europawahl, sondern auch noch drei Landtagswahlen anstehen, in denen die AfD aller Voraussicht nach stärkste Kraft werden wird? Wohl kaum.

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