14. Juli 2023

„Rivers of Blood“: Die historische Rede von Enoch Powell
Enoch Powell: Allan Warren, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons / Bildmontage: Heimatkurier

Im Jahr 1968 forderte der britische Politiker Enoch Powell in einer Rede das Ende der Ersetzungsmigration. Als „Rivers of Blood speech“ ging sie in die Geschichtsbücher ein – und ist aktueller denn je. Der Heimatkurier veröffentlicht erstmals eine vollständige Übersetzung auf Deutsch.

Ich werde am Wochenende eine Rede halten und sie wird ‚zischen‘ wie eine Rakete. Während aber alle Raketen auf die Erde fallen, wird diese in der Luft bleiben.“ Mit diesen Worten verriet Enoch Powell einem Freund, bald die umstrittenste Rede über Einwanderung in der britischen Geschichte zu halten. Als Powell am 20. April 1968 vor Parteifreunden der Konservativen Partei in einem Birminghamer Hotel sprach, blickte Großbritannien bereits auf 20 Jahre Ersetzungsmigration zurück.

Einleitung und Kontext

Der British Nationality Act von 1948 verlieh allen Bewohnern früherer Kolonien des British Empire das Recht auf Einwanderung nach Großbritannien. Dies war der Startschuss für nicht-weiße Ersetzungsmigration auf die Insel. Als Powell seine Rivers of Blood-Rede hielt, war insbesondere sein Wahlkreis Wolverhampton ein Brennpunkt des Bevölkerungsaustausches: Der Unterhaus-Abgeordnete Powell warnte in seiner Rede, dass 20 bis 30 Kinder nicht-europäischer Einwanderer wöchentlich nach Wolverhampton allein strömten. Das Scheitern der Integration zeigte sich daran, dass indische Sikhs begannen, für sich religiöse Sonderrechte im öffentlichen Dienst zu fordern. Heute ist Wolverhampton, wie Powell warnte, nicht mehr wiederzuerkennen: Außereuropäische Einwanderer und deren Nachkommen machen inzwischen knapp 40 Prozent der Stadtbewohner aus.

In seiner Rede forderte Powell nicht nur die Begrenzung von Einwanderung und die Rückführung von nicht-weißen Einwanderern. Powell war auch um die individuelle Freiheit einheimischer Briten besorgt. Die britische Labour-Regierung plante damals die Verabschiedung eines Gesetzes, welches „rassische Diskriminierung“ durch Privatpersonen unter Strafe stellte. Powell lehnte zwar eine staatliche Ungleichbehandlung von Bürgern strikt ab, forderte für Privatpersonen aber weiterhin das „Recht auf Diskriminierung“. Powells Warnen blieb vergebens. Im Oktober 1968 wurde unter Labour-Premierminister Harold Wilson der Race Relations Acts verabschiedet. Von nun an durften Privatpersonen Bewerber um Arbeitsplätze oder um Wohnungen nicht mehr auf ethnokultureller Grundlage ablehnen.

Powell wurde nach seiner Rede umgehend aus dem Schattenkabinett seiner Partei geworfen. Ab diesem Zeitpunkt führte er das Dasein eines im Volke beliebten, aber von der Konservativen Partei auf die Hinterbank verbannten Unterhausabgeordneten. Eine Ende April 1968 durchgeführte Gallup-Umfrage ergab, dass 74 Prozent der britischen Wähler Powells Remigrationspolitik unterstützten. Zum Unmut des Establishments führte Powell den Remigrations-Kampf im House of Commons über 20 Jahre fort. Erst 1987 schied Powell aus dem britischen Unterhaus.

Enoch Powell: Rivers of Blood (Originaltext)

Die erhabenste Aufgabe der Staatskunst liegt in der Bekämpfung abwendbarer Übel. Dabei stößt sie auf Hindernisse, die tief in der menschlichen Natur verwurzelt sind.

Zum einen liegt es in der Natur der Sache, dass solche Übel bis vor ihrem Eintritt nicht nachweisbar sind: In jeder Phase ihrer Entstehung besteht Raum für Zweifel und Auseinandersetzung darüber, ob es sich um Wirklichkeit oder Einbildung handelt. Ebenso erregen solche Übel im Vergleich mit gegenwärtigen Schwierigkeiten, die sowohl unstreitig als auch drängend sind, wenig Aufmerksamkeit: Daher rührt die hartnäckige Versuchung in der Politik, sich zulasten der Zukunft mit der unmittelbaren Gegenwart zu beschäftigen.

Vor allem neigen die Menschen dazu, die Vorhersage von Schwierigkeiten mit der Verursachung von Schwierigkeiten oder gar dem Wunsch nach Schwierigkeiten zu verwechseln: „Wenn nur,“ denken sie gerne, „wenn nur niemand darüber spräche, würde es wahrscheinlich nicht passieren.

Womöglich wurzelt diese Gewohnheit im primitiven Glauben, dass Wort und Ding, Name und Objekt, identisch seien.

In jedem Fall ist die Diskussion schwerwiegender, aber abwendbarer Übel der Zukunft, die durch eine Anstrengung in der Gegenwart verhindert werden können, die unbeliebteste und zugleich notwendigste Beschäftigung des Politikers. Wer sich ihr wissentlich entzieht, verdient und erhält nicht selten den Fluch der Nachgeborenen.

Vor ein oder zwei Wochen kam ich mit einem Wähler mittleren Alters ins Gespräch, einem ganz durchschnittlichen Arbeiter aus einem unserer Staatsbetriebe.

Nach ein oder zwei Sätzen über das Wetter sagte er plötzlich: „Hätte ich das Geld zu gehen, würde ich nicht in diesem Land bleiben.“ Ich gab eine abfällige Antwort, dass auch diese Regierung sich nicht ewig halten würde, doch er reagierte nicht und fuhr fort: „Ich habe drei Kinder, alle waren auf einer grammar school und zwei von ihnen sind nun verheiratet und haben Kinder. Ich werde nich’ zufrieden sein, bevor alle von ihnen ausgewandert sind. In einer Zeit von 15 oder 20 Jahren wird in diesem Land der schwarze Mann die Peitsche über den weißen Mann schwingen.

Ich kann schon den Chor der Entrüstung hören. Wie kann ich es wagen, so etwas Schreckliches zu sagen? Wie kann ich es wagen, mit der Wiederholung solch eines Gesprächs Unruhe zu stiften und Gefühle zu verletzen?

Die Antwort lautet, dass ich nicht das Recht habe, dies nicht zu tun. Hier ist ein anständiger, gewöhnlicher englischer Landsmann, der mich am hellichten Tag in meiner eigenen Stadt aufsucht und mir, seinem Abgeordneten, sagt, dass sein Land für seine Kinder einst nicht mehr lebenswert sein werde.

Ich habe schlichtweg nicht das Recht, mit den Schultern zu zucken und an etwas anderes zu denken.

Was er sagt, wird von Tausenden und Hunderttausenden gesagt und gedacht – womöglich nicht in ganz Großbritannien, aber in den Gebieten, die bereits die totale Transformation erleben, für die es in Englands tausendjähriger Geschichte kein Beispiel gibt.

Wenn es so weitergeht, werden sich in diesem Land in 15 oder 20 Jahren dreieinhalb Millionen Einwanderer aus dem Commonwealth und deren Nachkommen befinden. Diese Zahl ist nicht von mir. Das ist die offizielle Zahl, die der Sprecher des Standesamtes (Registrar General’s Office) dem Parlament übergeben hat.

Für das Jahr 2000 gibt es keine vergleichbare offizielle Zahl, aber sie dürfte zwischen fünf bis sieben Millionen liegen, was etwa einem Zehntel der Gesamtbevölkerung und der Region Greater London entspricht.

Natürlich wird es keine gleichmäßige Verteilung von Margrate bis Aberystwyth und von Penzance bis Aberdeen geben. Ganze Gebiete, Städte und Stadtteile Englands werden von Migranten und deren Nachkommen besetzt sein.

Mit dem Fortschreiten der Zeit wird der Anteil der in England geborenen Nachkommen von Einwanderern, die hier auf demselben Weg angekommen sind, wie jeder von uns, stark zunehmen. Bereits 1985 würden die in England Geborenen die Mehrheit stellen. Diese Tatsache erzeugt nun die hohe Dringlichkeit Maßnahmen zu ergreifen, und zwar genau solche Maßnahmen, die für Politiker am schwersten zu ergreifen sind. Maßnahmen, deren Schwierigkeiten in der Gegenwart liegen, die abzuwendenden oder einzudämmenden Übel jedoch einige Legislaturperioden in der Zukunft liegen.

Die natürliche und vernünftige erste Frage einer Nation, die mit so einer Aussicht konfrontiert wird, lautet: „Wie kann das Ausmaß reduziert werden?“ Auch wenn es nicht völlig vermieden werden kann, lässt es sich doch vor dem Hintergrund reduzieren, dass Zahlen von immenser Bedeutung sind: Die Bedeutung und die Folgen der Einführung eines fremden Elements in ein Land oder in eine Bevölkerung unterscheiden sich grundlegend, ob dieses Element ein oder zehn Prozent ausmacht.

Die Antworten auf diese einfache und vernünftige Frage sind ebenso einfach und vernünftig: Indem man weitere Einwanderung ganz oder größtenteils beendet und die größtmögliche Auswanderung fördert. Beide Antworten sind Teil des offiziellen Programms der Konservativen Partei.

Es ist völlig unbegreiflich, dass zurzeit 20 oder 30 zusätzliche Einwandererkinder aus Übersee jede Woche in Wolverhampton allein ankommen – und das bedeutet, 15 oder 20 zusätzliche Familien in ein oder zwei Jahrzehnten. Wen die Götter zu vernichten wünschen, schlagen sie erst mit Wahnsinn. Wir müssen als Nation wahnsinnig sein, buchstäblich wahnsinnig, wenn wir der Zustrom von jährlich etwa 50.000 Familienangehörige erlauben, Familienangehörige, die im Großen und Ganzen das Material für das künftige Wachstum der von Einwanderern abstammenden Bevölkerung darstellen.

Es ist, als würde man einer Nation dabei zuschauen, wie sie emsig ihren eigenen Scheiterhaufen aufschichtet. So verrückt sind wir, dass wir unverheirateten Personen tatsächlich die Einwanderung erlauben, um eine Familie mit Ehepartnern und Verlobten zu gründen, die sie nie zuvor gesehen haben.

Niemand sollte denken, der Zustrom von Familienangehörigen würde automatisch abebben. Im Gegenteil, selbst bei der jetzigen Aufnahmequote von nur 5.000 Personen jährlich per Verwaltungsakt, gibt es weitere 25.000 Angehörige pro Jahr in alle Ewigkeit. Und hier ist nicht einmal das riesige Reservoir bestehender Beziehungen in diesem Land mit eingerechnet – geschweige denn betrügerische Einreise. Angesichts dieser Umstände reicht nur eine Reduzierung des Zustroms mit dem Ziel der Niederlassung auf vernachlässigbares Maß und eine sofortige Umsetzung der notwendigen Maßnahmen durch Gesetzgebung und Verwaltung.

Ich betone die Wörter „mit dem Ziel der Niederlassung.“ Dies hat nichts mit der Einreise von Commonwealth-Bürgern oder Ausländern in dieses Land für Studien oder Fortbildungszwecke zu tun, wie (beispielsweise) die Commonwealth-Ärzte, welche zum Vorteil ihrer Heimatländer einen schnelleren und anders nicht umsetzbaren Ausbau unserer Krankenhäuser ermöglicht haben. Sie sind und waren niemals Einwanderer.

Ich komme wieder zur Re-Emigration. Wenn alle Einwanderung morgen aufhörte, würde sich die Wachstumsrate der Einwanderer und ihrer Nachkommen erheblich verlangsamen, doch die voraussichtliche Größe dieses Bevölkerungselements würde den grundlegenden Charakter der nationalen Bedrohung weiter unberührt lassen. Dies kann man nur angehen, solange ein beträchtlicher Anteil noch aus Personen besteht, die vor nicht länger als etwa zehn Jahren in dieses Land eingereist sind.

Daher die Notwendigkeit, nun den zweiten Bestandteil des Programms der Konservativen Partei umzusetzen: Die Förderung von Re-Emigration.

Niemand kann mit einer Schätzung aufwarten, wie viele sich bei großzügiger Unterstützung zur Rückkehr in ihre Herkunftsländer entschließen oder in andere Länder gehen würden, die es nach der Arbeitskraft und den Fachkenntnissen dieser Personen dürstet.

Niemand weiß es, weil die Umsetzung eines solchen Programms noch nie versucht worden ist. Ich kann nur sagen, dass mich bereits zum jetzigen Zeitpunkt hin und wieder Einwanderer in meinem Wahlkreis aufsuchen und fragen, ob ich ihnen bei der Rückkehr in ihre Heimat behilflich sein kann. Sollte ein derartiges Programm angenommen und mit der Entschlossenheit verfolgt werden, welche die Schwere der Alternative gebietet, könnten die daraus resultierenden Rückströme die Aussichten grundlegend verändern.

Das dritte Bestandteil des Programms der Konservativen Partei besteht darin, die Gleichheit aller Bürger in diesem Land vor dem Gesetz zu gewährleisten. Die Staatsgewalt darf niemanden diskriminieren oder unterschiedlich behandeln.

Wie Mr. Heath sich ausdrückte, wird es keine „Bürger erster Klasse“ und „Bürger zweiter Klasse“ geben. Das bedeutet nicht, dass der Einwanderer und seine Nachkommen zu einer privilegierten Sonderklasse erhoben werden sollten oder dass dem Bürger das Recht auf Diskriminierung zwischen einem Mitbürger und einem anderen in der Regelung seiner eigenen Angelegenheiten verweigert werden sollte oder dass ihm vorgeschrieben werden sollte, wann seine eigenen Gründe und Motive sein Handeln in einer bestimmten Situation rechtmäßig machen und in einer anderen nicht.

Die wohl größte Fehleinschätzung der Wirklichkeit findet sich bei denen, die lautstark Gesetze, wie sie es nennen, „gegen Diskriminierung“ fordern, handele es sich nun um führende Schriftsteller vom gleichen Schlag und manchmal von derselben Zeitung, die in den 1930ern vor diesem Land die jährlich zunehmende Bedrohung zu verbergen suchten oder handele es sich um Erzbischöfe, die in Palästen in Saus und Braus leben und das Betttuch bis weit über ihren Kopf gezogen haben. Sie liegen ganz und gar falsch.

Diskriminierung und Benachteiligung, ein Gefühl der Beunruhigung und Abneigung, ist nicht bei der Einwandererbevölkerung zu finden, sondern bei jenen, zu denen erstere gekommen sind und immer noch kommen.

Daher ist die Verabschiedung eines Gesetzes, wie es dem Parlament derzeit vorliegt, mit einem Streichholz vergleichbar, dass auf einen Haufen Schießpulver geworfen wird. Das Freundlichste, was man über seine Initiatoren und Befürworter sagen kann, ist, dass sie nicht wissen, was sie tun.

Nichts ist irreführender als der Vergleich zwischen dem Commonwealth-Einwanderer in Großbritannien und dem amerikanischen Neger. Die Negerbevölkerung der Vereinigten Staaten existierte bereits vor deren Gründung, am Anfang waren sie buchstäblich Sklaven, später erhielten sie das Wahlrecht und weitere staatsbürgerliche Rechte, an dessen Ausübung sie sich nur teilweise und immer noch unvollständig gewöhnt haben. Der Commonwealth-Einwanderer kam als vollwertiger Staatsbürger nach Großbritannien, in ein Land, dass keine Diskriminierung zwischen Bürger und Bürger kennt. Er kam unverzüglich in den Besitz aller Rechte des Staatsbürgers, vom Wahlrecht bis zur kostenfreien Behandlung durch das Gesundheitssystem.

Welche Nachteile den Einwanderern auch immer entstanden sein mögen, sie sind nicht auf Gesetz, Politik oder Verwaltung zurückzuführen, sondern auf jene persönlichen Umstände und Missgeschicke, die immer dazu geführt haben und führen werden, dass sich Schicksal und Erfahrung von Mensch zu Mensch unterscheiden.

Doch während für den Einwanderer die Einreise in dieses Land den Zugang zu heiß ersehnten Möglichkeiten und Privilegien bedeutete, waren die Auswirkungen auf die bestehende Bevölkerung völlig anderer Natur. Aus Gründen, die sie nicht begreifen konnten und durch Umsetzung eines Versäumnisurteils, zu dessen Verhandlung sie nie gehört worden waren, fanden sie sich als Fremde im eigenen Land wieder.

Sie mussten feststellen, dass ihre Frauen zur Niederkunft keine Krankenhausbetten und ihre Kinder keine Schulplätze bekommen konnten, dass sich ihr Heim und ihre Nachbarschaft bis zur Unkenntlichkeit verwandeln und dass ihre Pläne und Zukunftsaussichten zunichte gemacht wurden; am Arbeitsplatz mussten sie feststellen, dass Arbeitgeber zögerten, den eingewanderten Arbeiter mit dem gleichen Maßstab an Disziplin und Fähigkeit zu messen, wie er vom einheimischen Arbeiter verlangt wird; mit der Zeit vernahmen sie immer mehr Stimmen, die ihnen sagten, dass sie nun unerwünscht seien. Sie erfahren nun, dass per Parlamentsgesetz ein einseitiges Privileg auf den Weg gebracht werden soll; ein Gesetz, das weder dazu dient, noch dazu in der Lage ist, sie zu schützen oder ihren Klagen abzuhelfen, soll verabschiedet werden, um dem Fremden, dem Übellaunigen und dem agent provocateur die Macht zu geben, sie für ihre Privathandlungen an den Pranger zu stellen.

In den Hunderten und Aberhunderten von Briefen, die ich seit meiner letzten Rede zu diesem Thema erhalten habe, gab es ein auffallendes Merkmal, das recht neu war und das ich unheilvoll finde.

Alle Parlamentarier kennen den typischen anonymen Briefeschreiber; doch was mich überraschte und beunruhigte, war der hohe Anteil gewöhnlicher, anständiger, vernünftiger Menschen, die einen rationalen und oft hochgebildeten Brief schrieben und glaubten, ihre Anschrift weglassen zu müssen, weil es gefährlich sei, sich schriftlich an einen Parlamentarier mit Ansichten zu wenden, die ich ausgedrückt hatte und dass sie Strafe oder Vergeltung riskieren würden, sollte dies bekannt werden. Das Gefühl, eine verfolgte Minderheit zu sein, welches beim gewöhnlichen englischen Volk in den betroffenen Gebieten des Landes zunimmt, ist für diejenigen ohne direkte Erfahrung kaum vorstellbar.

Ich werde nur eine dieser Hundert Personen für mich sprechen lassen: Vor acht Jahren wurde in einer angesehenen Straße in Wolverhampton ein Haus an einen Neger verkauft. Nun lebt dort nur noch eine weiße Person (eine betagte Rentnerin). Das ist ihre Geschichte. Sie hat ihren Mann und beide Söhne im Krieg verloren. Daher hat sie aus ihrem Haus mit sieben Zimmern, ihr einziger Besitz, eine Pension gemacht. Sie arbeitete hart und zahlte dank des guten Einkommens die Hypothek ab und begann, Geld für ihre alten Tage beiseite zu legen. Dann kamen die Einwanderer. Mit wachsender Angst beobachtete sie, wie ein Haus nach dem anderen übernommen wurde. Die Straße wurde ein Ort des Lärms und Durcheinanders. Bedauerlicherweise zogen ihre weißen Mieter aus.

Einen Tag, nachdem der letzte gegangen war, wurde sie um 7 Uhr morgens von zwei Negern geweckt, die ihr Telefon benutzen wollten, um ihren Arbeitgeber zu kontaktieren. Als sie sich weigerte, so wie sie jeden Fremden um diese Uhrzeit abgewiesen haben würde, wurde sie beschimpft und fürchtete, man würde sie attackieren, wäre da nicht die Kette an ihrer Tür. Einwandererfamilien wollten Zimmer in ihrem Haus mieten, doch sie lehnte stets ab. Ihre wenigen Spargroschen sind aufgebraucht und nach Zahlung der Grundsteuer bleiben ihr weniger als zwei Pfund pro Woche. Sie beantragte eine Steuerermäßigung und bekam einen Termin bei einem jungen Mädchen, das ihr, als es von dem Haus mit sieben Zimmern hörte, die Vermietung eines Teils davon nahelegte. Als sie sagte, dass sie nur Neger als Mieter bekommen könne, sagte das Mädchen, „Mit rassistischen Vorurteile werden sie es in diesem Land nicht weit bringen.“ Darauf ging sie heim.

Das Telefon ist ihr Rettungsanker. Ihre Familie bezahlt die Rechnungen und hilft ihr, so gut es geht. Einwanderer haben angeboten, ihr Haus zu kaufen – zu einem Preis, den der zukünftige Vermieter mit den Mieten von einigen Wochen oder höchstens von ein paar Monaten wettmachen könnte. Sie hat zunehmend Angst, vor die Tür zu gehen. Fenster sind zerbrochen. Sie findet Fäkalien in ihrem Briefkasten. Beim Einkaufen verfolgen sie reizende, über beide Backen grinsende Negerkinder. Sie sprechen kein Englisch, aber ein Wort kennen sie. „Rassistin,“ skandieren sie. Diese Frau ist überzeugt, dass sie nach Verabschiedung des neuen Race Relation Bills ins Gefängnis gehen wird. Und ist sie so im Unrecht? Das beginne ich mich langsam zu fragen.

Die andere gefährliche Verblendung, an der diejenigen leiden, die mit Absicht oder aus anderen Gründen die Wirklichkeit nicht sehen, lässt sich mit dem Wort „Integration“ zusammenfassen. Die Integration in eine Bevölkerung verlangt, praktisch ununterscheidbar von den anderen Mitgliedern zu werden.

Wo klare körperliche Unterschiede bestehen, vor allem bei der Hautfarbe, ist Integration schwierig, wenn auch über einen längeren Zeitraum nicht unmöglich. Unter den Commonwealth-Einwanderern, die in den letzten etwa fünfzehn Jahren auf der Suche nach einer neuen Heimat hierhergekommen sind, befinden sich viele Tausende, dessen Wünschen und Wollen auf Integration abzielt und deren ganzes Denken und Handeln in diese Richtung strebt.

Aber die Vorstellung, dass sich solch ein Gedanke den Köpfen einer wachsenden Mehrheit von Einwanderern und deren Nachkommen bemächtigen sollte, ist ein ebenso lächerlicher wie gefährlicher Irrglaube.

Wir stehen an der Schwelle zu einer Veränderung. Bislang war es der Kraft der Umstände und des Hintergrundes geschuldet, welche die bloße Vorstellung von Integration dem größeren Teil der Einwandererbevölkerung unzugänglich gemacht hat – dass sie so etwas nie wahrgenommen oder angestrebt haben und dass ihre Menge und physische Ballung den Integrationsdruck, der sonst auf jeder kleinen Minderheit lasten würde, nicht wirksam werden ließ.

Wir sehen nun das Anwachsen von positiven Kräften, welche der Integration entgegenwirken, von Interessengruppen, welche auf die Aufrechterhaltung und Akzentuierung rassischer und religiöser Unterschiede und langfristig auf die Ausübung tatsächlicher Herrschaft erst über Miteinwanderer und dann über den Rest der Bevölkerung abzielen. Die Wolke von der Größe eines Handtellers, welche den Himmel so schnell verdunkeln kann, wurde jüngst in Wolverhampton gesehen und scheint sich schnell auszubreiten. Die Worte, die ich nun wörtlich so verwenden werde, wie sie am 17. Februar in der Lokalpresse erschienen sind, stammen nicht von mir, sondern von einem Labour-Parlamentarier, einem Minister in der aktuellen Regierung:

Die Kampagne der Sikh-Gemeinschaft zur Bewahrung von Bräuchen, die in Großbritannien unangemessen sind, ist sehr bedauerlich. Als Angestellte in Großbritannien, zumal im öffentlichen Dienst, sollten sie bereit sein, die Bedingungen ihrer Anstellung zu erfüllen. Die Forderung nach Sonderrechten für ihre Gemeinschaft (oder sollte man Riten sagen?) führt zu einer gefährlichen Zersplitterung der Gesellschaft. Diese Fokussierung auf die Gemeinschaft (communalism) ist ein Geschwür; sie ist, ob nun von der einen oder anderen Gruppe praktiziert, aufs Schärfste zu verurteilen.

Ich bewundere John Stonehouse für die Einsicht, das wahrgenommen und den Mut, das gesagt zu haben.

Für diese gefährlichen und spalterischen Elemente ist der vorgeschlagene Inhalt des Race Relations Bill genau der Nährboden, den sie zum Gedeihen brauchen. Hiermit kann gezeigt werden, dass sich die Einwanderergemeinschaften organisieren können, um ihre Mitglieder zu konsolidieren, um aufzuhetzen und Kampagnen gegen ihre Mitbürger zu führen und um den Rest mit den juristischen Waffen einzuschüchtern und zu dominieren, die von den Unwissenden und Schlechtinformierten bereitgestellt worden sind.

Wie ich nach vorn schaue, ergreift mich eine Vorahnung; wie der Römer sehe ich „den Fluss Tiber schäumen von viel Blut.“ Dieses tragische und widerspenstige Phänomen, das wir mit Entsetzen auf der anderen Seite des Atlantiks beobachten, welches dort aber mit der Geschichte und Existenz der Staaten selbst verwoben ist, kommt hier ob unserer eigenen Willigkeit und Gleichgültigkeit auf uns zu. Tatsächlich ist es so gut wie da. Zahlenmäßig wird es lange vor Ende dieses Jahrhunderts amerikanische Ausmaße angenommen haben.

Nur entschlossenes und eiliges Handeln kann es jetzt noch abwenden. Ob sich der politische Wille findet, dieses Handeln zu verlangen und durchzusetzen, Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sehen und nicht zu sprechen, der große Verrat wäre.

Angesichts der Ausschreitungen in Frankreich und dem voranschreitenden Bevölkerungsaustausch in Europa hat sich der Heimatkurier zur Übersetzung und Veröffentlichung der berühmten Rede von Enoch Powell entschlossen. Die Übersetzung folgt soweit als möglich dem englischen Originaltext.

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