Im Vorfeld der Sommerolympiade sowie des Rugby World Cups will Frankreichs Regierung die tausenden obdachlosen Migranten auf den Straßen von Paris räumen. Sie sollen kurzerhand aufs Land verschickt werden. Ein entlarvendes Unterfangen: Die Weltöffentlichkeit soll von den Folgen des Bevölkerungsaustausches, mit denen die Einheimischen täglich leben müssen, nichts mitbekommen.
Die Migranten, die derzeit zu Tausenden auf den Straßen von Paris leben, sollen nach dem Willen von Präsident Emmanuel Macron Unterkünfte auf dem Land erhalten, damit das Image der Stadt zur Vorbereitung auf die beiden großen Sportveranstaltungen 2024 verbessert wird. Dazu werden sie mit Garantien auf freie Unterkunft sowie besserem Zugang zu Sozialleistungen gelockt. Die ersten Plätze für das Programm sollen schon in diesem Monat zur Verfügung stehen. Die plötzliche Erkenntnis, dass obdachlose Migranten auf den Straßen der Hauptstadt dem Image Frankreichs schaden, ist entlarvend.
Jahrelang ignoriert und weggesehen
Denn in den vergangenen Jahren schienen dem französischen Präsidenten, der bereits seine zweite Amtszeit ausübt, die obdachlosen Migranten noch keine Probleme bereitet zu haben. Solange ihre Anwesenheit nur den Einheimischen zur Last fiel, kümmerten sie ihn nicht. Nun sollen die Einwanderer in zehn verschiedenen französischen Regionen an bis zu 500 Orte umgesiedelt werden. Mitunter kommen 40 Migranten so in Dörfer, in denen weniger als 400 Einheimische leben.
Umsiedlung bereits seit Längerem geplant
Doch der Plan kommt Macron auch gelegen. Bereits im September 2022 kündigte er eine „große Umverteilung„ an. In einer Rede beklagte der Präsident, dass die Migranten, die nach Frankreich kommen, teilweise in den ärmsten Gebieten der Republik leben würden. Deshalb solle es ein besseres System zur Umverteilung geben. Auf diese Weise kann Macron gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits sind die Straßen von Paris für seine Spiele sauber, andererseits wird auch das ländliche Frankreich mit loyalen Wählern besiedelt.