Rund 100 nicht-europäische Angestellte des Gesundheitswesens versammelten sich am Dienstag vor dem irischen Parlament in Dublin. Die meisten Teilnehmer des Streiks stammten aus Indien und den Philippinen. Ihre Forderung: Der Nachzug ihrer Familien aus den Heimatländern – mit fatalen demografischen und sozialpolitischen Konsequenzen.
Hintergrund war eine staatliche Maßnahme zum Anwerben von Nicht-EU-Arbeitnehmern im Juni 2021. Etwa 1.000 Migranten erhielten eine Arbeitserlaubnis als Gesundheitsassistenten. Das irische Ministerium sah für diese Gruppe ein Jahresgehalt von 27.000 Euro vor, wie die Irish Times schreibt. Das Mindestgehalt für die Beantragung eines Visums für einen Ehepartner nach Irland beträgt jedoch 30.000 Euro und für die Mitnahme eines weiteren Kindes 33.000 Euro.
Kein Maß, keine Dankbarkeit
Varghese Joy, Vorsitzende der Migrant Nurses Ireland, einer Einwanderungsorganisation für Pflegekräfte, organisierte die Protestkundgebung. Ihr Ziel geht weit darüber hinaus die Migranten, die schon über 2 Jahre eine Arbeitserlaubnis genießen, dauerhaft im Land zu behalten. Auch deren Familienangehörige sollen nachgeholt werden – im besten Falle durch höhere Löhne. Damit könnte die festgelegte Gehaltsschwelle für den Familiennachzug überschritten werden. Doch die Gehälter orientieren sich bereits am irischen Durchschnitt für Pflegepersonal.
Steigende Mieten, sinkende Löhne – Einwanderung als Brandbeschleuniger
Dabei tut sich ein Zirkelschluss auf. Denn gerade durch die Zuwanderung sinken die Löhne. Selbst der sonst so multikulturelle deutsche Gewerkschaftsbund warnte bereits vor weiter sinkenden Gehältern im Niedriglohnsektor durch den billigen Import von Arbeitskräften. Doch die massenhafte Migration stellt Irland vor weitere Probleme. Während die Löhne sinken, steigen die Mietpreise aufgrund akuter Wohnungsknappheit ins Unermessliche – zu Lasten der einheimischen arbeitenden Bevölkerung. Denn die Regierung bringt die Migranten mittlerweile in Hotels unter, da die Asylheime bereits aus allen Nähten platzen.