14. April 2023

„Feindbild Islam als Sackgasse“ – Eine Anleitung zur Unterwerfung?

Der zweite Debattenbeitrag zum Buch “Feindbild Islam als Sackgasse” stellt eine umfassende Besprechung des Werkes durch unseren Gastautor Robert Wagner dar. Darin rechnet dieser scharf mit den Thesen Frederic Höfers ab: Er lehnt nicht nur dessen Lageeinschätzung ab, sondern stellt die Frage in den Raum, ob das im Buch vorgeschlagene Vorgehen nicht eine resignierende „Anleitung zur Unterwerfung“ darstellt.

Ein Debattenbeitrag von Robert Wagner

Frederic Höfers „Feindbild Islam als Sackgasse“ ist stilistisch brillant geschrieben, gut gegliedert und durchdacht. Doch in meinen Augen kann es als eine „Anleitung zur Unterwerfung“ verstanden werden. (Houellebecqs Romanfigur Redeker, ein zum Islam konvertierter Rechter, wird dem Großessay seltsamerweise auch mit einem Zitat vorangestellt). In dieser Rezension soll sowohl orientalistische Islamfaszination von Hunke bis Goethe als auch theologische Islamkritik außen vor bleiben. Stattdessen geht es ausschließlich um die Bedeutung des Buchs für die rechten Strategiedebatte.

Sprache der Hoffnungslosigkeit und Selbstaufgabe

Es bleibt unklar was genau das anvisierte Ziel Höfers ist. Einerseits wird gelegentlich von Völkern als „unhintergehbare und unverfügbare menschliche Zusammenhänge“ (S.113) gesprochen und die „Bewahrung der ethnokulturellen Identität des deutschen Volkes als Grundauftrag rechter Politik“ (S.15) postuliert. Auch im kommenden, vom Islam geprägten, Deutschland soll es zumindest „relativ (!) stabile“ deutsche Reservate in “Kernregionen“ geben. Im gleichen Atemzug wird aber jede „Re-germanisierung/-homogenisierung“ als „absurd und selbstzerstörerisch“ (S.13) und der Bevölkerungsaustausch damit als „unumkehrbar und bleibend“ (S.106) dargestellt. Es gäbe kein „denkbares“ Szenario (S.20f) indem Deutschland kein Vielvölkerstaat mit dem Islam als stärkste und agilste Minorität sein werde, da sich das „jedwedem politischen Steuerungseinfluss“ entzöge (S.77). Wir finden hier eine Sprache der Hoffnungslosigkeit und der Selbstaufgabe.

Wenig spricht Höfer darüber, dass die derzeitige Multiethnizität Deutschlands Ergebnis eines antidemokratischen Prozesses war und das größte, historische Verbrechen gegen unser Volk darstellt. Stattdessen war es „die Realität“, die „Deutschland und den Islam nun einmal zusammengewürfelt hat.“ (S.9) Die Faktizität von Millionen fremder Moslems in der BRD wird so zum normativen Faktor: Der Islam „ist“ Teil von Deutschland. Eine absurde Argumentation, die ohne jede Erklärung von einem Sein auf ein Sollen schließt. Ebenso könnte man die von Höfer kritisierte Siedlungspolitik Israels rechtfertigen. Hunderttausende orthodoxe Juden halten sich in besetztem Gelände auf, beten dort und haben Familien. Das Judentum „ist“ damit Teil Palästinas. Wir könnten sogar aufgrund der US-Truppenpräsenz und des Einflusses der US-Kultur auf die BRD nach Höfers Logik den Satz „Die USA sind ein Teil Deutschlands“ formulieren. Tatsächlich muss stets danach gefragt werden, a) wie es dazu kam, dass eine bestimmte Gruppe in einem Land ist und b) ob das aus Sicht der Einheimischen wünschenswert ist.

Demoralisierung des Widerstandes

Das trifft auf Millionen Muslime in Deutschland natürlich nicht zu. Die gesamte Migrationsgeschichte in die BRD ist ein tendenziell antidemokratischer Akt, sowohl in seinem Prozedere als auch in seiner Auswirkung. Dennoch erklärt Höfer dem „dürftigen Negativkorrelat ‚Reconquista‘“ (S.9) eine radikale Absage. Hier wird er vom pragmatischen Realisten, der kühl dazu rät mit „gegebenen posthomogenen Bedingungen umgehen zu lernen“ (S.106), zum glühenden Moralisten. Eine Politik der Remigration ist scheinbar doch „denkbar“, aber wir haben kein moralisches Recht dazu. Höfer nennt die Reconquista und das Beharren auf einem deutschen Deutschland eine „kalte Bürgerkriegsposition“ und stößt damit leider ins Horn jener linken Eliten, die Remigration stets als „Massenvertreibung“ oder Bürgerkrieg darstellen. Ja, offenbar ist nicht einmal ein Remigrationsdruck durch eine Politik der Deislamisierung moralisch gestattet. Kopftuch und Minarettverbote werden von Höfer mit Verve verworfen. Stattdessen tritt er implizit für eine Willkommenspolitik für Moslems ein, indem er eine „islamabweisende Gesellschaftsatmosphäre“ als „Präfiguration von Bürgerkriegsszenarien“ (S.54) ablehnt. Keinesfalls dürften wir, nach ihm, Muslime mit Forderungen wie Verschleierungsverboten oder Moscheebaustopps aus unserem Heimatland „ekeln“. Zugleich scheint er aber durchaus Partei für die Befreiungskämpfe von Moslems in ihren Heimatländern gegen westliche Invasoren zu ergreifen.

Diese moralische Kritik entlarvt das Problem des Buches. Selbstverständlich ist eine Politik der Remigration logistisch möglich und selbstverständlich gibt es „denkbare“ und realistische Szenarien einer „Regermanisierung“ Deutschlands. Auch der erste Debattenbeitrag irrt in dieser Frage und zeigt, wie weit der Geist der Resignation sich bereits ins rechte Lager gefressen hat. Natürlich wäre eine Remigration in extrem kurzer Zeit schwerer durchführbar. Kaum ein Vertreter dieser Politik plädiert dafür. Stattdessen gilt es, langfristige Konzepte zu erstellen, in denen die Migration eine „Schubumkehr“ erfährt. Auch Höfer tritt interessanterweise dafür ein: „Masseneinwanderung aus u. a. nordafrikanisch-orientalischen Gebieten zu unterbinden, Ausreisepflichten zu vollziehen, höhere Hürden zu Erlangung der Staatsbürgerschaft zu setzen“ (S.82). Warum sollte das, konsequent betrieben und ergänzt um eine Politik der Deislamisierung, nicht zu einer „Rehomogenisierung“ Deutschlands führen? Was ist daran „undenkbar“? Ich will an dieser Stelle nicht die zahlreichen Konzepte und Ideen zur Umsetzung einer Remigrationspolitik wiedergeben. Festzuhalten ist, dass es für Höfer primär moralisch, nicht aber logistisch undenkbar ist. Damit wirkt sein Buch demoralisierend und verringert die Chancen auf eine politische Willensbildung zur Reconquista.

Die Deutschen verlieren ihre Heimat

Dem ist unser Heimatrecht entgegenzuhalten, das weit über dem „Recht“ auf illegale Einreise und Verfestigung des Aufenthalts steht. Tatsache ist, dass alle fremden ethnoreligiösen Enklaven in der BRD ein anderes Heimatland haben, mit dem sie meist im engen Austausch stehen. Sie konsumieren Medien in der Nationalsprache, nehmen interessiert an der heimischen Politik teil und reisen emsig hin und her. Würde man sie mit Leitkultur und Remigrationsdruck vor die Wahl stellen, würde eine kritische Masse – bei der richtigen Setzung von Anreiz und Druck – wohl die Heimreise wählen. Man kann das moralische Bleiberecht Fremder, die durch das System aus Volksbetrug, Propaganda, Zensur, Diktat und Erpressung, das die Ersetzungsmigration darstellt, ins Land gekommen sind, höher werten als das Heimatrecht der Deutschen (was Höfer offenbar tut). Fakt ist aber, dass die Deutschen kein Rückzugsgebiet haben. In absehbarer Zeit verlieren sie durch Ersetzungsmigration und Ersetzungsgeburten die Bevölkerungsmehrheit und damit das demokratische Selbstbestimmungsrecht in ihrer einzigen Heimat. Wie ist das mit der „Bewahrung der ethnokulturellen Identität des deutschen Volkes als Grundauftrag rechter Politik“ (S.15) vereinbar? Jeder Rechte, der vorgibt, dafür zu stehen, muss kompromisslos für eine Politik der Remigration eintreten.

Sie ist logistisch möglich, moralisch gerechtfertigt und kennt zahlreiche historische Vorbilder, von der Reconquista bis zur Repatriierung von Griechen und Türken. Die „Remigration“ von Nachfahren weißer Siedler aus afrikanischen Staaten wird sogar von der linksliberalen Öffentlichkeit bejubelt und beklatscht. Keinesfalls muss eine Remigration in „Vertreibungen“ und Bürgerkrieg münden oder benötigt „Rassengesetze“ zu ihrer Umsetzung. Diese Horrorszenarien werden lediglich von Globalisten und leider auch von Höfer aufgebaut, um Rechte in die Resignation zu treiben. Der Vorwurf der „Realitätsverweigerung“ vonseiten Höfer und dem linksliberalen Establishment gegen Remigrationsbefürworter stellt sogenanntes „Gaslighting“ dar. Die „vollendeten Tatsachen“ werden vorweggenommen, damit wir die Waffen strecken, da die Lage „nun einmal so ist, wie sie ist“ (S.106) und die „Islamkultur im großen Haus der deutschen Nation beheimatet“ ist (S.82).

Propagierung einer traditionalistischen Internationale

Höfers strategische Vision, die nicht dem rechten Hauptziel des Erhalts der ethnokulturellen Identität entspricht, ist eine Querfront konservativer Moslems und Deutscher zur Überwindung der modernen Welt. Was aus „Respekt im Fit-In“ (vgl. S.18) vor der gegenseitigen muskelbepackten Männlichkeit beginnt, soll zu einer politischen Partei werden, da es laut Höfer „fahrlässig“ und „politischer Irrsinn“ sei, als rechte Partei die „genuin konservative“ Zielgruppe der Moslems nicht zu umwerben (S.107) Dazu empfiehlt der Autor der AfD tatsächlich, Abbitte zu leisten. Die AfD brauche eine „selbstkritische und aufrichtige“ Reue und „Revision der Antiislamagitation“(S.89f), um die Moslems nicht weiter in das „Anti-AfD-Lager zu treiben“ (S.79).

Die ethnische Wahl, der Sargnagel für die deutsche Staatlichkeit, wird von Höfer hier offen beworben und propagiert, da sich aus ihr „neue strategische Horizonte“ (S.116) ergeben würden. Das stimmt: wenn man das eigene Hauptziel aufgibt, ergeben sich stets neue Strategieperspektiven. Wechselt man im Schachspiel vom Ziel der normalen Regeln auf einmal zum Ziel des „Räuberschach“, bei dem der gewinnt, dessen Figuren zuerst geschlagen werden, ergeben sich auch urplötzlich „neue Strategien“. Die Erfolgsoptimierung durch Zielreduktion ist aber kein Weg zum Erhalt der deutschen Identität. Die traditionalistische Internationale, die Höfer als neues politisches Subjekt propagiert, ist in meinen Augen ein Bruch mit dem organischen Volksbegriff, also dem Fundament des rechten Lagers. Eine Rechte, deren Aufgabe es sei, im „posthomogenen“ Deutschland um abstrakte Prinzipien – und sei es auch ein „integraler Traditionalismus“ – eine multiethnische, „gruppentranszendierende“ (S.13) Front zu bauen, ist keine Rechte mehr. Sie unterscheidet sich strukturell kaum noch von ihren marxistischen oder liberalen Gegenparts, die ebenfalls hoffen, die Neubürger für ihre ideologischen Konzepte zu begeistern. Eine traditionalistische Kooperation zwischen Völkern und Nationalstaaten, die den American Way of Life ablehnen, ist tunlich und wünschenswert. Ein vernünftiger Dialog mit der islamischen Welt ist geopolitisch sinnvoll. Aber all das bedeutet keinesfalls, die Islamisierung Europas durch den Bevölkerungsaustausch hinnehmen zu müssen.

Realität der ethnischen Wahl

Da, wo Höfer recht hat, rennt er, schon lange sperrangelweit offene Türen ein. Die „Islamkritik der Nuller Jahre“, die er treffend beschreibt, hat sich verlebt. Die neue Rechte hat mit ihrer demographischen Argumentation auf allen Fronten gesiegt. Die liberale Islamkritik hat nur mehr einen Hauch des vorigen Einflusses und hat sich meist der demographischen Realität geöffnet: Sie erkennt, dass die Islamisierung ein Kollateralschaden des Bevölkerungsaustauschs ist und weder durch Korankritik noch Massenkonversionen, sondern primär durch Grenzschließung und Remigration gestoppt werden kann. Auch die pro-israelische/pro-amerikanische Schlagseite spielt in der breiten Masse längst keine entscheidende Rolle mehr, was sich besonders deutlich im Ukrainekrieg gezeigt hat. Tatsächlich ist Höfers Buch für die letzten liberalen Islamkritiker ein gefundenes Fressen, da es doch ihr Wahnbild einer „islamofaschistischen Allianz“ mit Leben füllt.

Allein – das wird ein Wahnbild bleiben. Wenn Höfer meint, die Mehrheit der Muslime „bestreiten weder die Existenz des deutschen Volkes, noch möchten sie dieses auflösen“ und „fordern keine Vertiefung und Tradierung der deutschen Schuldkultur und des deutschen Ethnomasochismus“ (S.79), fragt man sich unweigerlich nach den Quellen dieser Behauptung. Islamische und nicht-islamische Einwanderer gleichermaßen nutzen den deutschen Schuldkult nach Strich und Faden aus und spielen schonungslos bei der „Politik der Schuld“ mit, die nach Paul Gottfried den „Multikulturalismus“ begleitet. Man blicke nur einmal auf das wehleidige „Rassismus“-Gewinsel der „harten“ islamischen Rapper und Clanchefs. Ein Mitglied des Hauses Abu Chaker rief gar kürzlich aus dem arabischen Exil dazu auf, „Die Linke“ zu wählen. Die ethnische Wahl – auch bekannt als „progressive Muslim vote“ – zeigt, dass muslimische Enklaven weltweit überall in ihren Gastländern progressive und linksliberale Parteien wählen. Es entspricht ihrem tribalistischen Kalkül, dem das Gemeinwohl des Gastlandes nicht gleichgültiger sein könnte.

Illusion einer Allianz

Fremde, islamische Enklaven, die selbst über demographisches Wachstum verfügen, werden niemals eine Partei wählen, die für Remigration, Grenzschließung und eine Machtbegrenzung des Islams eintritt. Rät Höfer der AfD dazu, all diese Forderungen aufzugeben, um für Moslems wählbar zu werden? Absurderweise sieht er den Kinderreichtum und die Resilienz der Muslime gegen den Liberalismus in der BRD als etwas Positives. Doch was ist daran positiv, wenn das deutsche Volk, krank, alt und kinderlos, mit einer „hyperidentitären“, religiösen, nationalistischen, kinderreichen Einwanderermasse konfrontiert wird? Anders als zum Beispiel Polen und Japan, die unter weniger starken Fällen derselben Krankheit leiden, raubt uns die demographische und kulturelle Ausbreitung des Fremden jede Chance auf eine langfristige Besinnung und Heilung. Von Seiten der Moslems wird kein „traditionalistischer Lebensfunke“ auf das deutsche Volk übergehen, es sei denn, Höfer meint damit die Konversion und Unterwerfung. Wenn es darum geht, „Islamfeinde“ zu beruhigen, verharmlost er die entscheidende Rolle des Islams als Kitt und mobilisierender, politischer Mythos für zahlreiche, fremde Ethnoenklaven. Wenn es jedoch darum geht, für die postethnische Traditionsallianz zu werben, wird die Bedeutung der „wachsenden“ (S.89) Zielgruppe der Muslime auf einmal so groß dargestellt wie sie ist. Wie so oft schwingt hier eine Form der demographischen Erpressung mit: Wenn Rechte sich nicht anpassen und die Remigration aufgeben, werden sie vom kommenden Machtfaktor der islamischen Migranten weggefegt.

Überfremdung verhindert demographische Erholung

Höfer behauptet irrigerweise: „nicht die hiesigen Äußerungen einer – wenn auch fremden – Tradition gefährden den Fortbestand Deutschlands als Heimat der Deutschen“ (S.106). Tatsächlich ist die Überfremdung, die er mit keiner Silbe erwähnt, ein entscheidender Faktor gegen eine Erholung der deutschen Geburtenrate. Anders als zum Beispiel in Ungarn, wo tatsächlich primär ökonomische Probleme zwischen Kind und Kinderwunsch stehen, führen finanzielle Förderungen in Deutschland in erster Linie zur Steigerung der Ersetzungsgeburten. Diese wiederum steigern die Überfremdung, welche Deutsche vom Kinderwunsch abbringt. Ganz abgesehen von Mord, Vergewaltigung und Terror, die Höfer vom Islam abgrenzt. Welcher Deutsche will schon in einer völlig islamisierten Nachbarschaft leben, geschweige denn dort Kinder in die Welt setzen? Nicht weil er den Islam „hasst“, sondern weil er sich dort fremd fühlt.

Strategie der Sammlung

Höfers Antwort am Fallbeispiel eines deutschen Kindes, das von einer Mehrheit an Migranten an der Schule gemobbt wird, ist die „Segregation“ (S.86), also die Schaffung von Inländerschulen. Er vertritt damit zwischen den Zeilen, lediglich implizit und unsystematisch, die „Strategie der Sammlung“, die er zu Beginn des Textes kurz erwähnt. Doch auch bei einer räumlichen Konzentration der Einheimischen auf eine Region werden Reconquista und Remigration nicht aufgegeben. Im Sammlungsgebiet gilt es nach Möglichkeit, eine Politik der Leitkultur, Deislamisierung und eine „Regionalreconquista“ umzusetzen. Die AfD würde im Parlament der Zentralregierung als Volksgruppenpartei (vergleichbar mit den Ethnoparlamenten im Balkan und Nahen Osten) die Interessen des Sammlungsgebiets und der Einheimischen vertreten. Dieses Gebiet wäre aber selbstverständlich die Operationsbasis für eine Gesamtreconquista und Remigration, die nicht aufgegeben wird, selbst wenn sie erneut 722 Jahre dauern sollte. Ziel der Sammlungsstrategie ist es, eine „deutsche ethnische Wahl“ zu organisieren, die eigenen Geburtenraten zu steigern und die Verwurzelung fremder, tendenziell feindlicher Gruppen mit allen Kräften zu verhindern. Sie kann erst dann beginnen und nur dann erfolgreich sein, wenn vorher alle Kräfte für Reconquista und Remigration mobilisiert wurden. Aus dem Geist des Rückzugs, und des sich Fügens in das Schicksal der Überfremdung kann auch keine erfolgreiche Sammlung entstehen.

Krisenzeit als Chance

Noch sind wir aber nicht am Punkt einer „Strategie der Sammlung“ angelangt. Vor uns liegt eine „Konvergenz der Krisen“ (Benedikt Kaiser). Therapeutische Schocks und formative Ereignisse können das sag- und machbar werden lassen, was heute sogar in rechten Kreisen „undenkbar“ scheint. Die Idee einer traditionalistischen, antiimperialistischen oder antikapitalistischen Querfront zwischen Einheimischen und Fremden, wie sie jüngst auch Hans-Thomas Tillschneider in Wien propagierte, ist eine Illusion, egal ob sie von „Rechten“, Marxisten oder Eurasiern vertreten wird. Die kommenden Bruchlinien in Europa werden sein wie sie immer waren: Konkret ethnokulturell/religiös und nicht abstrakt ideologisch.

Selbstverständlich bedeutet das keine „hermetische Reinheit“. Es wird Inländer geben, die sich, aus verschiedensten Gründen, auf die Seite der Fremden schlagen. Ebenso werden sich Fremde assimilieren und authentisch für eine Remigration und Reconquista eintreten. Aber das entscheidende Prinzip und die Schicksalsfrage für das 21. Jahrhundert bleiben das Volk und der Bevölkerungsaustausch. Die Remigration ist logistisch noch lange möglich. Politisch ist sie dann möglich, wenn der politische Wille dazu durch Bewegung, Theoriebildung, Gegenöffentlichkeit und Gegenkultur gebildet und von der Partei umgesetzt wird. Die Resignation an der Remigration, die derzeit durch die rechte, avantgardistische Theoriebildung geistert, schadet dieser Willensbildung.

Das jüngst im Jungeuropa-Verlag erschiene Buch “Feindbild Islam als Sackgasse” des Autors Frederic Höfer sorgt im rechten Lager derzeit für reichlich Gesprächsstoff. Um diese Diskussion zu kanalisieren, haben wir am Heimatkurier zum Thema ein Debattenforum eröffnet. Du willst mitdiskutieren? Sende uns deinen Debattenbeitrag an: kontakt@heimat-kurier.at.

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