Die Ruhe in der Schweiz ist trügerisch: das angekündigte Bundesausschaffungszentrum in Arth schlägt seit mehreren Wochen hohe Wellen. Zuletzt sorgte eine kreative Flyeraktion für Aufsehen, vergangenen Donnerstag protestierten knapp 300 Menschen gegen die Pläne. Mit weiteren Formen des Widerstands ist zu rechnen.
Inmitten grüner Idylle plant der Bund ein Ausschaffungszentrum für 170 Personen – ein Durchgangsheim für auszuschaffende Asylbewerber. Dass die Bewohner des Zentrums aufgrund der bevorstehenden Ausschaffung nichts mehr zu verlieren haben und vor Kriminalität nicht zurückschrecken, ist anzunehmen. Laut dem Präsidenten der lokalen JSVP, Mattia Mettler, zeugt der Vorgang von „Arroganz und gleichzeitiger Hilflosigkeit unserer Regierung im Umgang mit der Massenmigration.“ Das Ganze erst möglich gemacht hat ein privater Campingplatzbetreiber, der sein Land an den Bund zur privaten Profitmaximierung verkauft hat.
Kreative Aktionsformen und Kundgebung
Die Umnutzung des Campingplatz Buosingen ruft kreativen Widerstand auf den Plan. Vor einigen Wochen wurden satirische Flugblätter im Umkreis des geplanten Asylheims verteilt. Darin heißt es: „Migrant*innen werden eine nie dagewesen kulturelle Bereicherung für die Bevölkerung der Gemeinde sein“ oder „Fast alle Einwohner sind schon lange oder leider schon immer Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft. Glücklicherweise wird sich das Dasein als kulturell grauer Fleck auf der Schweizer Karte bald ändern.“ Mit diesem Coup versetzten bisher Unbekannte die Anwohner in Rage und die lokale Politik in Erklärungsnot. Die SP distanziert sich von den Flugblättern und vermutet, man wolle ihnen durch das Verwenden des Gendersterns die Urheberschaft für die Texte in die Schuhe schieben.
SVP und Bürgerinitiativen werden aktiv
Nachdem die Pläne des Bundes publik wurden, lancierte die SVP eine Petition gegen das Ausschaffungszentrum. Diese erreichte innerhalb weniger Wochen über 5.000 Personen, die eine Unterschrift geleistet haben. Die ausbleibende Reaktion der Behörden veranlasste die SVP, eine Kundgebung zu organisieren. Trotz strömenden Regens fanden sich rund 300 Anwohner ein, die gegen das Asylheim und die volksfeindliche Politik protestierten. Ein wichtiges Zeichen für die Region!
Behörden ignorieren Ängste in der Bevölkerung
Doch auch dieser Hilferuf wurde seitens der Behörden nicht gehört. Die geforderte Infoveranstaltung wurde bisher nicht umgesetzt. „Man werde sich schon melden, wenn es etwas neues gibt.“ Die Arroganz, mit der den Sorgen und Forderungen der Schweizer begegnet wird, muss zwangsläufig zu mehr Protest führen. Denn an der vergangenen Kundgebung wurde klar: Der Wille zum Widerstand ist vorhanden!