01. August 2023

Europaliste der AfD: Jugendlicher, organischer, stabiler
Foto: Filmkunstkollektiv

Am vergangenen Wochenende wurden in Magdeburg die AfD-Kandidaten für die Europawahlen im Mai 2024 gewählt. Luca H. von der Jungen Alternative NRW war als Delegierter vor Ort und zieht in seinem Kommentar ein erstes Fazit: Insgesamt sei die Partei jugendlicher, ideologisch gefestigter und standhafter geworden.

Ein Kommentar von Luca H. (JA NRW)

Am vergangenen Wochenende läutete die AfD ihre Vorbereitung auf die kommenden Europawahlen im Mai 2024 ein. 15 Kandidaten wurden in der ersten Runde der Wahlversammlung auf die Europaliste gewählt, weitere werden am kommenden Wochenende folgen. Die Partei beweist mit der Wahl ihrer neuen Kandidatenkonstellation, dass sie aus vergangenen Fehlern gelernt hat. Bis auf einige Ausnahmen ist die jetzige Europaliste nicht mehr mit jener von 2019 zu vergleichen. Denn das Profil der baldigen Europafraktion ist jugendlicher, ideologisch gefestigter und standhafter.

Jugend, die gestaltet

Schon oberflächlich betrachtet verjüngt sich die zukünftige Europadelegation der AfD sichtbar. 2019 betrug das Durchschnittsalter der ersten 15 Listenplätze knapp 52 Jahre. Der Durchschnittskandidat der bisherigen 15-köpfigen Europaliste ist hingegen nur noch etwa 46 Jahre alt. Wichtiger als der rein mathematische Aspekt ist die Aufstellung von Repräsentanten der JA oder ihren engen Unterstützern. Mit Tomasz Froelich und Mary Khan sitzen künftig zwei Mitglieder der Jungen Alternative in Brüssel – das wäre vorher undenkbar gewesen. René Aust und Alexander Jungbluth sind kürzlich selbst aus Altersgründen aus der JA ausgeschieden und halten weiterhin engen Kontakt zu ihr. Davon wird die Jugendorganisation in punkto Auslandsvernetzung, europaweiter Führungsrolle und finanzieller Zuflüsse erwartbar profitieren. Andere Delegationen innerhalb der ID-Fraktion setzten schon lange vorher auf ein jugendliches Profil, welches durch erfahrenes und profiliertes Personal komplettiert wurde. Auch an sie ist es ein wichtiges Zeichen, dass man diesen Weg einer verjüngten europäischen Rechten gemeinsam geht.

Gewachsene Persönlichkeiten

Auch beweist die neue Europaliste, dass es sehr wohl möglich war, bereits vor Parteiexistenz der AfD für die patriotische Sache einzutreten. Bestes Beispiel dafür ist Irmhild Boßdorf aus dem Landesverband NRW. Die studierte Historikerin und fünffache Mutter weist all das auf, was man sich von einem organischen Politikertypus wünschen sollte. Neben ihrer beachtlichen privaten Biographie ist sie seit jungen Jahren im rechten Vorfeld verankert und niemals mit dem miefigen Altparteiensumpf in Kontakt gekommen. Seit 30 Jahren schreibt sie als politische Beobachterin des niederländisch-sprachigen Raumes für die Junge Freiheit und unterhält aufgrund ihrer flämischen Wurzeln engen Kontakt zu Spitzenfunktionären des Vlaams Belang. Lange suchte man vergeblich erfahrene und fest im rechten Spektrum verankerte Repräsentanten deutscher Interessen auf europäischer Ebene. Mit Irmhild Boßdorf hat man sie endlich gefunden.

Gemeinsame Ziele

Kaum eine AfD-Fraktion ist seit der Gründung vor dem Aderlass der Fraktionsaustritte verschont geblieben. Ob auf Länder-, Bundes- oder Europaebene – nie war man zum Ende der Legislatur noch komplett. Von 11 Kandidaten, die im Mai 2019 für die Partei nach Brüssel einzogen, sind heute noch 9 Abgeordnete übrig. Grund dafür war vor allem ein fehlendes Bekenntnis zum Auftrag der AfD als genuin rechter Partei. Stattdessen trauerte man den wirtschaftsliberalen Zeiten unter Bernd Lucke oder Jörg Meuthen nach – oder aber man war selbst Jörg Meuthen. Selbst wenn Austritte auch in der kommenden Delegation nicht auszuschließen sind, verbindet die meisten Kandidaten eine gemeinsame Vision, die vorher gefehlt hat. Das Vertrauen untereinander beruht bei vielen nicht nur auf professioneller Notwendigkeit, sondern auch auf persönlicher Freundschaft. Die Europaliste ist das Produkt eines bundesweiten Bündnisses, welches den Turbulenzen eines Parteitages standhielt und auch in Zukunft innerhalb der Partei wirken wird.

Reaktionen des Feindes

Zu guter Letzt gibt auch ein Blick auf Reaktionen von der anderen Seite des Frontgrabens Auskunft über das positives Zwischenergebnis des Parteitags. Allgemein gilt: Je empörter sich die Presse gebärt, desto sicherer kann man sich einer Profilschärfung der Parteilinie sein. Während SPIEGEL-Journalistin Ann-Kathrin Müller wieder einmal ihrem Fiebertraum eines angeblich völkischen Durchmarsches erliegt, schwadroniert Patriotenjäger Thomas Haldenwang vom Sieg verfassungsfeindlicher Strömungen. Vor allem stört man sich beim Gegner an der Verwendung deutlicher Termini wie „Bevölkerungsaustausch“ und „Remigration“, sowie der Forderung nach derselben. Ein guter Gradmesser dafür, dass eine geschärfte, aber kluge Sprachverwendung und der konsequente Kampf um unsere ethnokulturelle Identität nun parteiübergreifender Konsens sind.

Journalistischer Tiefpunkt des WDR

Den journalistischen Tiefpunkt erreicht jedoch wie so häufig der WDR. Dort stellt man insbesondere Irmhild Boßdorf als einsame Wölfin dar, die keinerlei Unterstützung innerhalb ihres nordrhein-westfälischen Landesverbandes erfahren würde. Nur mithilfe des „völkischen“ Lagers sei ihr die Wahl auf Listenplatz 9 gelungen, so der Rundfunk. Bewusst lassen sie dabei entscheidende Details aus, die ein durchschnittlicher Hörer oder Leser ohne eigene Anwesenheit natürlich kaum in Erfahrung bringen kann. So schlug der nordrein-westfälische Landessprecher Martin Vincentz Frau Boßdorf persönlich für die Wahl vor. Zudem gelang ihr die Wahl mit einem beachtlichen Ergebnis von fast 80 Prozent, ohne dass sich ihr ein Gegenkandidat in den Weg stellte.

Kurs beibehalten

Angesichts eines deutlich stärkeren Ergebnisses als noch 2019 dürften weitere fünf Listenplätze aussichtsreiche Chancen auf ein Mandat mit sich bringen. Auch hier ist die Wahl weltanschaulich gefestigter Kandidaten geboten. Als Delegierter des Parteitages war es ein schönes Gefühl, erstmals sein Kreuz bei der Mehrheit der Kandidaten aus Überzeugung zu setzen und nicht – wie zuvor – um das größere Übel zu verhindern.

Hoffnungen wollen erfüllt werden

Die zukünftige AfD-Delegation wird nach zwei enttäuschenden Legislaturperioden vor der Aufgabe stehen, die Hoffnungen ihrer Anhänger auf EU-Ebene zu erfüllen. Auch die Erwartungen der anderen Delegationen, endlich eine deutsche Rechtspartei mit berechtigtem Führungsanspruch an ihrer Seite zu haben, muss sie erfüllen. Der wichtigste Grundstein wurde dafür zweifellos gelegt.

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