26. November 2024

FPÖ für Berufstätige, ÖVP für Rentner

(Mario Kunasek: Mario Gimpel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Die FPÖ erzielte in der Steiermark ein historisches Ergebnis zu verdanken hat sie dies vor allem Wählern, die im Beruf stehen.

Die Freiheitlichen konnten in sämtlichen 286 Gemeinden der Steiermark Zugewinne verzeichnen und erzielten in 194 Gemeinden den ersten Platz. Im Gegensatz dazu erlitt die ÖVP landesweit schwere Verluste und erreichte lediglich in einer einzigen Gemeinde eine Stimmensteigerung. Damit wird sie für ihre bundesweite Ignoranz des Wählerwillens knallhart abgestraft. Ebenso wie die SPÖ, die die Verliererkoalition im Bund mitschmieden möchte, erreichte sie einen historischen Tiefstand. Die Sozialdemokraten verloren in 246 Gemeinden an Zuspruch, während die Grünen in 282 Orten Rückgänge verzeichneten.

Rekordbrecher FPÖ

Mit einem vorläufigen Ergebnis von 34,8 Prozent, einschließlich der Prognosen zu den Wahlkarten, setzten sich die Freiheitlichen deutlich an die Spitze. In 252 Gemeinden überstiegen sie die 30-Prozent-Marke, und in 113 dieser Orte erreichten sie mehr als 40 Prozent der Stimmen. In sechs Gemeinden erlangten sie sogar eine absolute Mehrheit. Die höchste Zustimmung erzielten die Freiheitlichen in Rottenmann, einer Gemeinde, die durch die Debatte um das geplante Leitspital Liezen im Fokus steht. Hier erreichte die FPÖ 63,23 Prozent der Stimmen und setzt sich für den Ausbau des bestehenden Spitals ein, statt eines Neubaus in Stainach-Pürgg. Am schwächsten schnitt die Partei in Graz ab, wo sie 21,43 Prozent erzielte, jedoch auch einen Zugewinn von 8,32 Prozentpunkten verzeichnete.

So wählten die Altersgruppen

Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind besonders deutlich ausgeprägt: Die Freiheitlichen schneiden bei Millennials sowie bei der Generation X noch besser ab als im Gesamtergebnis. Der Wahlerfolg der FPÖ ist vor allem auf die Wähler im Alter zwischen 35 und 59 Jahren zurückzuführen – also den Geburtsjahrgängen 1965 bis 1989. In dieser Altersgruppe, die sowohl die Generation X (1965 bis 1980) als auch die älteren Millennials (1981 bis 1996) umfasst, stimmten 47 Prozent für die FPÖ. Bei Jungwählern (Alter zwischen 16 und 34) liegt die FPÖ zwar immer noch eindeutig auf Platz 1, mit 29 Prozent schneidet die Partei aber etwas schlechter ab als im Gesamtergebnis. Bei den über 60-Jährigen sieht es jedoch anders aus: Da liegt die FPÖ mit 26 Prozent gleichauf mit den Sozialdemokraten und deutlich hinter der ÖVP, die in der Altersgruppe auf insgesamt 49 Prozent der Stimmen kommt. Die FPÖ ist die Partei derjenigen geworden, die im Berufsleben stehen. Die ÖVP die der Rentner.

Kunasek positiv überrascht, Kickl fordert Nehammer-Rücktritt

Mario Kunasek hat sich nach dem Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen über die Höhe des zu erwartenden Wahlergebnisses überrascht gezeigt. „In dieser Höhe habe ich das nicht erwartet“, sagte Kunasek am Sonntag im Pressezentrum der Landtagswahlen. Deutliche Worte gegenüber der Bundes-ÖVP findet FPÖ-Chef Herbert Kickl. Er fordert die ÖVP auf, aus dem steirischen Ergebnis Konsequenzen zu ziehen. Via Social Media unterstreicht er seine Position: „Wir sind zutiefst überwältigt, demütig und dankbar für eure großartige Unterstützung! Heute ist ein historischer Tag für die Steiermark und für unsere gesamte freiheitliche Familie“, schreibt Kickl. Die Wahl sei „ein klares Nein gegen die Verlierer-Ampel, an der Nehammer und Babler gerade basteln.“ „Es ist daher davon auszugehen, dass Nehammer noch heute Abend seinen Hut nehmen wird. Alles andere wäre nach einem solchen ÖVP-Debakel absurd“, fügt Kickl hinzu.

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